Wodka an Jugendliche verkauft: Kioskbetreiber soll ins Gefängnis
Für Jugendliche auf der Suche nach Alkohol war der Kiosk in Detmold offenbar ein Geheimtipp. Zweimal musste der Kioskbetreiber schon Geldbußen zahlen. Jetzt soll er ins Gefängnis.
Detmold (dpa). Ein Kiosk-Betreiber aus Detmold soll für ein halbes Jahr ins Gefängnis, weil er Jugendlichen Wodka verkauft hat. Der 41-Jährige und sein Bruder hatten im Mai 2012 in Detmold einer 15-Jährigen einen Liter Wodka und Alkopops verkauft. Später kamen das Mädchen und ein 14-Jähriger, die zusammen mit einem weiteren 14-Jährigen bei einem Videoabend Alkohol getrunken hatten, mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, teilte die Staatsanwaltschaft Detmold am Montag mit. 2011 hatte die Stadt den Kioskbetreiber schon zweimal aus demselben Grund mit Bußgeldern belegt, und zwar in Höhe von 2000 und 8000 Euro.
Für den Verkauf des Wodkas an die 15-Jährige verurteilte das Amtsgericht die Brüder zu jeweils einem halben Jahr Haft auf Bewährung. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde die Bewährung für den 41-Jährigen nun vom Landgericht gestrichen. Das Gericht folgte allerdings nicht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Strafe zu verlängern. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht: Der 41-Jährige hat Revision zum Oberlandesgericht eingelegt.
„Unter Jugendlichen war offenbar bekannt, dass an dem Kiosk in Detmold hochprozentiger Alkohol an Personen unter 18 Jahre verkauft wurde“, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Die Brüder hätten das Alter des Mädchens gekannt, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Vetter. „Ich finde es besonders verwerflich, wenn Leute Geld verdienen wollen, indem sie Jugendlichen verbotenerweise Alkohol verkaufen.“