Wolfgang Joop: Der Kritisierte

Wolfgang Joop hat bei der Model-Castingshow „Germany’s next Topmodel“ die Herzen der Teilnehmerinnen und Zuschauer erobert. Mit seiner liebenswürdigen, teilweise verwirrten Art — er vergaß mitunter die Namen der Mädchen — kam der „Wunderkind“-Designer gut an.

Foto: Daniel Reinhardt

Aber nicht bei allen: Der Verein Deutsche Sprache nominierte den 69-Jährigen gestern zum „Sprachpanscher“. Der Juror sei bei der Klum-Show als „penetranter Englisch-Schwätzer“ aufgefallen, so die Begründung.

Tatsächlich wechselte Joop häufig ins Englische, auch wenn alle Anwesenden deutsch sprachen. „Beautiful face“ (schönes Gesicht), sagte er ganz mondän. Gern mischte Joop deutsch und englisch: „Die Boobs (Brüste) stehen in Konkurrenz zum Kopf.“

Auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist nominiert, weil sie einen Vortrag auf Englisch hielt — obwohl ein Dolmetscher vor Ort war. Der Potsdamer befindet sich also in bester Gesellschaft. Was andere denken, interessiert den Künstler, der auch schreibt und zeichnet, ohnehin recht wenig.

Nachdem er im Streit aus seinem Unternehmen „JOOP!“ ausstieg, gründete er 2003 mit Lebensgefährte Edwin Lemberg die Marke „Wunderkind“. Joop hat zwei Kinder mit seiner Ex-Frau: Jette und Florentine.