Widersprüchliche Berichte ZDF-Mann nach Kölner Gartenparty festgenommen

Köln · Eine Grillparty in Köln-Widdersdorf ist von der Polizei aufgelöst worden. Der Gastgeber spricht von neun Streifenwagen und droht mit einem juristischen Nachspiel.

Foto: Jochen Tack

Die Kölner Polizei ist am Samstagabend (08.06.) zu einem Einsatz in Köln-Widdersdorf ausgerückt. Dort hatten sich Anwohner gegen 22:23 Uhr wegen einer Gartenparty beschwert.

Ein 58-jähriger Mann habe sich der Partyauflösung widersetzt und sei deshalb im Polizeigewahrsam gelandet, berichtet die Polizei Köln.

Die Gäste seien mehrfach ermahnt worden, der Forderung jedoch nicht nachgekommen. Im Zuge der Auflösung habe die Polizei zudem mehrere Handys beschlagnahmt und Ermittlungen wegen der Aufzeichnung des nicht öffentlich gesprochenen Wortes eingeleitet, heißt es weiter.

Nach der Auflösung hat sich nun offenbar der 44-Jährige Gastgeber zu Wort gemeldet. Dem Express beschreibt er den Vorfall aus seiner Sicht. Die Polizei habe völlig überzogen reagiert und zudem seine Gäste diffamiert.

Insgesamt seien lediglich 22 Gäste zu seiner Gartenparty eingeladen gewesen. Darunter Anwälte, Journalisten, Ärzte und Unternehmer. Die Musik habe der 44-Jährige über eine Bluetooth-Box seiner Tochter abgespielt, berichtet der Gastgeber.

Um 22:15 habe es geklingelt und er sei von zwei Damen des Kölner Ordnungsamtes auf die Ruhestörung hingewiesen worden. „Die Frauen meinten, dass die Musik zu laut sei. Ich fragte erst einmal, wer sie sind und nach ihrem Ausweis. Den wollten sie nicht zeigen, dafür aber meinen Ausweis sehen und 55 Euro für die Ruhestörung haben. Ich habe geantwortet, dass wir die Musik sofort ausmachen und die Gäste gleich alle gehen. Aber die 55 Euro würde ich nicht bezahlen“, sagt der Partygeber dem Blatt.

Dieser Darstellung habe das Ordnungsamt jedoch widersprochen. Die Kolleginnen seien nicht nach ihren Ausweisen gefragt worden.

Schließlich seien insgesamt neun Streifenwagen mit rund 30 Beamten vorgefahren um die Party aufzulösen.

„Als wir dann merkten, in welcher Form die Beamten da auftraten, wollten wir das dokumentieren und filmten mit Handys das Auftreten der Polizei. Doch das wurde umgehend untersagt. Daraufhin wies sich ein Gast als ZDF-Redakteur und seine Ehefrau als WDR-Journalistin aus und machten deutlich, dass sie beide jetzt als Journalisten diesen Einsatz dokumentieren würden,“ berichtet der Partyveranstalter. Aufgrund schützenswerter Persönlichkeitsrechte nennt Express die Namen nicht.

„Den Journalisten wurde daraufhin das Handy abgenommen und der ZDF-Mann mit Schlägen und Gewalt in den Streifenwagen geschleift. Dort musste er einen Alkoholtest machen. Er hatte 0,7 Promille und wurde kurz darauf wieder freigelassen“, führt der 44-Jährige Gastgeber weiter aus.

Einige Gäste der Partygesellschaft wollen sich nun gegen die in ihren Augen ungerechtfertigte Behandlung juristisch wehren.

(mars/red)