Zerstückelte Frauenleiche - Täter war vielleicht Serienmörder

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Fund einer zerstückelten Frauenleiche im Taunus im vergangenen Jahr haben die Ermittler nun eine brisante Spur: Der mutmaßliche Täter war möglicherweise ein Serienmörder.

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Die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung. Derzeit würden mehrere ältere Fälle neu aufgerollt, die mit dem grausigen Fund vom September 2014 in Zusammenhang stehen könnten, sagte Nadja Niesen.

Zur Verantwortung gezogen werden kann der Tatverdächtige nicht mehr: Er ist bereits gestorben. Nach dem Tod des Rentners hatten Verwandte eine von ihm gemietete Garage im Hof eines Mehrparteienhauses in Schwalbach ausgeräumt. Dabei entdeckten sie in zwei blauen Plastikfässern einen verwesten Kopf und weitere Leichenteile.

Die Obduktion ergab, dass es sich bei dem Opfer um eine etwa 43 Jahre alte Frau handelte. Die Leichenteile müssen zum Zeitpunkt der Entdeckung schon mehrere Jahre in den Fässern gelegen haben - die Verwesung war weit fortgeschritten. Gestorben ist das Opfer laut Obduktionsbericht wohl schon vor mehr als zehn Jahren.

Zuerst war nur bekanntgeworden, dass die Frau als Obdachlose in Frankfurt gelebt hatte. Inzwischen steht laut Staatsanwaltschaft fest: Sie war eine Prostituierte aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel. Im Rotlichtmilieu gab es dort in den 1980er und 1990er Jahren mehrere unaufgeklärte Tötungsdelikte. Eine Ermittlungsgruppe namens „Alaska“ überprüft nun, ob der Rentner auch in anderen ungeklärten Fällen als Täter infrage kommt. Laut „Bild“ sind 15 Ermittler damit befasst.

In wie vielen Fällen der Rentner als Verdächtiger gilt, konnte die Justizsprecherin am Montag nicht sagen. Sie bestätigte aber, dass die meisten Opfer, die infrage kommen, aus dem Rotlichtmilieu stammen. Laut „Bild“ war der Mann zu Lebzeiten oft im Frankfurter Bahnhofsviertel unterwegs.