Zitrone und Beeren: Sommerdüfte versprechen Leichtigkeit

Berlin (dpa/tmn) - Der Frühling kommt, und Weihrauch-, Marzipan- und Zimtaromen mag schon lange niemand mehr riechen. Was jetzt in der Luft liegt, ist ein Hauch von Früchten und Blüten. Auch die neuen Sommerparfüms duften danach.

Sand, Meer, Früchte und Blüten: Danach duftet der Sommer nicht nur in der freien Natur, sondern auch in der Parfümerie. Der Trend in diesem Jahr: Düfte von Birnen, Äpfeln und roten Beeren. „Sie werden meist in Verbindung mit Blütenakzenten und Vanille- oder Kokosnoten gebracht“, erläutert Martin Ruppmann, Geschäftsführer des VKE-Kosmetikverbandes in Berlin.

Ein Trendbeispiel hat Tommy Hilfiger. Die Duftneuheit „Hilfiger Woman Pear Blossom“ (erst ab Mitte April im Handel) verbindet das Aroma von Birnen und Beeren unter anderem mit Zeder- und Schlagsahnedüften und verspricht damit „himmlische Zartheit“. Bei „Tommy Girl Eau de Toilette Spray“ verbinden sich Lindenblüten, rote Beeren und Magnolien mit Kokosnusswasser. Auch die Parfümmarke Guess setzt auf die trendigen Zutaten: Der Duft „Seductive Sunkissed“ wird in der Kopfnote Birne mit Himbeere, Schwarzer Johannisbeere und Grapefruit gemischt, Vanille wird in der Herznote mit Jasmin und brasilianischer Orchidee verbunden.

Bei den Männerdüften ist Sport laut Ruppmann ein großes Thema. „Vor allem dynamisch-würzige Noten unterstreichen die Männlichkeit.“ Fußballstar David Beckham nennt seinen neuen Duft „Instinct Sport“ und setzt auf Sandelholz, Geranienblätter, Apfel und Ginger Ale. Und Hilfiger will bei „Eau de Toilette Sport“ Sportlichkeit mit Aromen von Ingwer, Zypressenextrakten, Kardamon und Amber unterstreichen - und durch eine Zitrusmischung.

„Zitrusnoten sind klassisch für den Sommer und tauchen immer wieder auf“, erläutert Elmar Keldenich, Geschäftsführer des Bundesverbands Parfümerien in Düsseldorf. Denn genau wie Beeren- und Blütenaromen oder aquatische Noten wie Algen oder Salzwasser, bilden Zitrusdüfte einen natürlichen Geruch des Sommers ab. „An heißen Sommertagen sind sie einfach angenehmer als etwa ein schwerer weihnachtlicher Zimt-Duft“, sagt Keldenich.

Kein Wunder also, dass auch in diesem Sommer fast alle Herrendüfte Aromen der saftigen Zitrusfrüchte enthalten. Bruno Banani mischt in „Dangerous Man“ Mandarine, Bergamotte und Zitrone mit Schwarzem Pfeffer, Muskatnuss und Zedernholz. Davidoffs „Cool Water Man Pure Pacific“ lockt mit Limone, Mandarine und Grapefruit in Kombination mit Salbei, Basilikum und Wachholder.

Auch an den Frauen gehen Zitrusdüfte nicht vorbei. DKNY mischt in „Women Summer 2012“ die Sommerfrucht Klementine mit Trendaromen wie Orangenblüten, Magnolie und Lindenblättern. Calvin Klein kombiniert in „Eternity Summer for Women“ sizilianische Bergamotte unter anderem mit Blüten von Pfingstrosen und Hyazinthen.

Auch eine Trendfrucht ist hier enthalten: Gleich in der Kopfnote werden Spuren von japanischer Birne für die Nase spürbar. Pradas neuer Duft „Infusion d'Iris Eau de Parfum Absolue“ vereint italienische Schwertlilie mit Orangenblüte, Tonkabohne, Vanille und Moschus. Die Mischung steht laut Hersteller für „zeitlose Eleganz“.

Egal ob klassische Zitrone, trendige Beere oder edle Lilien: Zwar sollten Interessenten die Kaufentscheidung nicht allein von der Verpackung abhängig machen, „aber sie ist hilfreich, um schneller das zu finden, was man sucht“, erläutert Keldenich. Denn viele Hersteller preisen mit dem Design der Flaschen das Flair der warmen Jahreszeiten an. Marc Jacobs füllt seine Kollektion „Daisy Petite Flowers on the Go“ in Blumenflakons, DKNY packt ihre sommerlichen Editionen der „Sweet Delicious“-Kollektion in Nachbildungen von Törtchen.