Zum WM-Finale drohen in NRW Gewitter und Starkregen

Essen (dpa). Schlechte Nachrichten für Freunde des Rudelguckens: In ganz Nordrhein-Westfalen müssen Fußballfans zum WM-Endspiel mit Gewitter und Starkregen rechnen. „Es sind nicht unbedingt die besten Verhältnisse, um draußen zu stehen und Fußball zu schauen“, sagte Malte Witt vom Deutschen Wetterdienst am Sonntag in Essen.

Wer in Deutschland das WM-Finale draußen schauen will, muss mit Starkregen und Gewitter rechnen.

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Schon im Verlaufe des Nachmittags nehme die Gewitterneigung im ganzen Land rasch zu, berichtete der Meteorologe. Es sei verbreitet mit Gewittern zu rechnen. Lokal sei Starkregen mit Niederschlägen von mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in der Stunde möglich.

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Die Unwettergefahr dauere bis in die erste Nachthälfte an. Und auch nach Mitternacht sei noch mit Schauern zu rechnen. Von der Eifel bis zum Teutoburger Wald werde kein Gebiet verschont.

Auch in anderen Teilen Deutschland rechnen die Wetterforscher während des Endspiels mit kräftigen Niederschlägen. Lediglich im Süden Brandenburgs und Sachsens sowie westlich des Rheins können Fußballfans aufatmen. Dort seien die Chancen am geringsten, während der Begegnung zwischen Deutschland und Argentinien komplett einzuregnen, sagte ein Experte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstag in Offenbach. Kleiner Lichtblick zumindest: Der Regen wird immer wärmer. So seien am Sonntag selbst um 21.00 Uhr 20 Grad keine Seltenheit.

Am Samstag wüteten vor allem in Wiesbaden die Sommergewitter. Die Stadt stand unter Wasser. Die Feuerwehr sprach von einem Millionenschaden. Verletzt wurde niemand. 40 Einsatzkräfte befreiten das Kurhaus und die angrenzende Tiefgarage von den Wassermassen. Zwei Geschosse des Parkhauses waren überflutet. Rund 50 Autos schwammen im Wasser und mussten geborgen werden. Der Keller des Staatstheaters war ebenfalls vollgelaufen.

Am Frankfurter Flughafen wurden rund 135 Starts und Landungen gestrichen, wie Airport Duty Manager Johannes Martin Kähn sagte. 14 Maschinen durften mit Ausnahmegenehmigung noch nach Beginn des Nachtflugsverbots um 23.00 Uhr starten. Trotzdem strandeten 4500 Passagiere am Flughafen, von denen rund 4000 in Hotels untergebracht wurden. Viele Maschinen waren am Samstag verspätet.

Wegen überspülter Gleise und Blitzeinschlägen kam es bei den S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet zu Verspätungen, wie die Bahn mitteilte. „Das war sicher eines der schlimmsten Unwetter der letzten Jahre“, sagte ein Feuerwehrsprecher in Wiesbaden. „Wir mussten zu mehr als 350 Einsätzen ausrücken“, sagte ein Sprecher. 500 Kräfte von THW und Feuerwehr waren im Einsatz, zudem viele freiwillige Helfer. „Es ist wirklich schrecklich“, postete der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich auf der Online-Plattform Facebook.

Das Rheingau Musik Festival musste ein Konzert von Bobby McFerrin absagen, weil das Kurhaus als Veranstaltungsort evakuiert wurde. Geschäftsführer Michael Herrmann rechnete damit, dass das Kurhaus als Veranstaltungsort mehrere Wochen nicht genutzt werden kann.