Zwei Häftlinge nach Ausbruch in Schwerte rasch gefasst

Schon wieder ein Gefängnisausbruch: Doch in Nordrhein-Westfalen läuft es für zwei Männer anders als beim spektakulären Fall in Berlin.

Handschellen - Symbolbild

Foto: Symbolfoto: Polizei

Schwerte (dpa). Nur wenige Stunden hat die ersehnte Freiheit für zwei Häftlinge in Schwerte an der Ruhr gedauert. Am Samstagvormittag waren sie aus dem dortigen Gefängnis ausgebrochen, wenige Stunden später nahm die Polizei sie noch in der kleinen Stadt bei Dortmund wieder fest. Der Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums in Düsseldorf, Detlef Feige, kündigte an, es werde nun geprüft, ob es Schwachstellen gebe, die die Flucht der beiden begünstigt haben könnten. Erst vor ein paar Tagen hatte ein Ausbruch in Berlin für Aufsehen gesorgt.

Die beiden Männer in Schwerte im Alter von 24 und 28 Jahren hatten einen Gang über den Gefängnishof zur Flucht genutzt. Wie Feige berichtete, konnte der eine dem anderen helfen, eine Mauer zu erklimmen, dann zog der andere auch ihn nach oben. Von dort aus ging es über ein Dach, und mit Hilfe eines zum Seil verknoteten Bettlakens hinunter in die Freiheit. Zwei Aufsichtsbeamte seien den beiden noch hintergestürmt, hätten sie jedoch knapp verfehlt.

Beide Männer teilten laut Feige seit April eine Zelle mit Blick auf genau den Hof, den sie jetzt zur Flucht nutzten. Der Jüngere sitzt wegen Diebstählen und Einbrüchen seit April 2012 im Gefängnis, die Strafe ist im November 2015 verbüßt. Der ältere hat Drogendelikte auf dem Kerbholz. Er hat die Haft im März 2012 angetreten und soll sie bis Oktober 2016 verbüßen.

In Berlin waren in der Nacht zum Montag zwei Schwerkriminelle in Moabit ausgebrochen: Sie sägten Gitter vor ihren Zellenfenstern durch, seilten sich ab und kletterten über eine Mauer und Stacheldraht. Bei den Männern handelt es sich um einen 34 Jahre alten mutmaßlichen Mörder und einen 25-jährigen verurteilten Betrüger.