Zwei Tote in Bonner Altenheim - Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung

Der Tod von zwei Männern in einem Bonner Pflegeheim führte zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Nach einer Begehung sollte das Heim geschlossen werden. Es wurde aber nur zum Teil geräumt.

Nach dem Tod von zwei Bewohnern des Bonner Seniorenheimes hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.

Foto: Oliver Berg

Bonn (dpa). Nach dem Tod von zwei Bewohnern eines Bonner Seniorenheimes ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung. Das bestätigte die Behörde am Dienstag. Zu Medienberichten, bei den Ermittlungen gehe es um das falsche Verabreichen von Medikamenten, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bonn nichts. In dem Heim waren - wohl schon vor mehreren Monaten - ein 70 und ein 75 Jahre alter Mann gestorben.

Mitte Januar hatte es in dem Heim eine Begehung gegeben. Danach waren in der vergangenen Woche 65 der 95 Bewohner verlegt worden. Die Stadt Bonn als Aufsichtsbehörde hatte die Schließung des Hauses wegen „gefährlicher Pflege“ angeordnet. Darunter können Probleme bei der Medikamentierung, aber auch Wundliegen fallen.

Der Betreiber, die Dortmunder Senator GmbH, klagt gegen die Anordnung, wie eine Sprecherin bestätigte. Sie bezeichnete die Schließung erneut als „unverhältnismäßig“. Senator betreibt Senioren- und Pflegeeinrichtungen in ganz Nordrhein-Westfalen.

Am Dienstag wohnten wegen der Klage weiterhin 30 Menschen in dem Heim. Sie waren nach Aussagen einer Stadtsprecherin jedoch nicht schwer pflegebedürftig. Wann das Heim geräumt werden würde, stand noch nicht fest.