Fotos Auschwitz: Ehemaliger KZ-Aufseher erkennt seine moralische Mitschuld an
Mit einem umfassenden Geständnis hat der Prozess gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning am Dienstag in Lüneburg begonnen.
Der 93-Jährige war Aufseher im KZ Auschwitz. Er muss sich wegen Beihilfe zum Mord in 300 000 Fällen verantworten.
In seiner knapp einstündigen Aussage räumte der damalige Freiwillige der Waffen-SS alle Vorwürfe der Anklage ein.
Der Vorsitzende Richter Franz Kompisch (M) auf dem Weg ins Gericht.
Polizisten vor einer Zufahrt der zum Gerichtssaal umfunktionierten Ritterakademie in Lüneburg (Niedersachsen).
Der Prozess erfährt reges Interesse.
Ein Mann hält eine israelische Fahne hoch.
Auch Auschwitz-Überlebende wie Hedy Bohm (r) und Eva Pusztai-Fahidi verfolgen den Prozess.
Eva Pusztai-Fahidi (r) hier mit ihrer Enkelin Luca Hartai
Die Auschwitz-Überlebende Eva Kor
Oskar Gröning (M) mit seinen Anwälten Hans Holtermann (r) und Susanne Frangenberg (l). Gröning steht erst jetzt vor Gericht, weil die Justiz bis 2011 darauf bestand, dass KZ-Aufsehern eine direkte Beteiligung an den Morden nachgewiesen werden muss. Frühere Ermittlungen gegen den SS-Mann waren daher 1985 eingestellt worden.
Erst nachdem die Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen ihre Beurteilung änderte, kamen die Ermittlungen gegen Gröning und einige andere KZ-Aufseher wieder in Gang.
Staatsanwalt Jens Lehmann.Gröning schilderte am Dienstag auch grausame Vorgänge, die sich vor seinen Augen abspielten. Er gestand eine moralische Mitschuld ein.
Thomas Walther, ein Rechtsanwalt der Nebenkläger.