Ägypten: Terrorangriff auf Hotel in Hurghada
Hurghada/Kairo (dpa) - Die drei bei einem Terroranschlag im ägyptischen Badeort Hurghada angegriffenen Touristen sind laut der Regierung leicht verletzt worden.
Das betroffene Hotel „Bella Vista“ teilte am Samstag auf Facebook mit, alle drei Opfern hätten das Krankenhaus wieder verlassen. Es verbreitete Fotos, die zwei Verletzte mit Wunden am Hals zeigen. Bei den Opfern handelt es sich dem Innenministerium zufolge um zwei Österreicher und einen Schweden.
Zwei junge Männer hatten am Freitagabend das Hotel in dem beliebten Badeort angegriffen. Sie drangen in ein an einer Straße gelegenes Restaurant ein und gingen während des Abendessens mit Messern auf die Touristen zu. Augenzeugen berichteten, sie hätten versucht, die Urlauber zu töten. Sicherheitskräfte erschossen einen der beiden Angreifer, den anderen verletzten sie schwer. Eine Videoaufnahme im Internet zeigte einen Mann mit Verletzungen am Bein. Dem Hotel zufolge war der Angriff nach vier Minuten unterbunden.
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Unklar war, ob die Täter auf eigene Faust handelten oder mit einer Terrorgruppe verbunden waren. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Verantwortung für zahlreiche Attentate in Ägypten übernommen. Sie will auch im Oktober ein russisches Passagierflugzeuge über dem Sinai mit einer Bombe zum Absturz gebracht haben. 224 Menschen starben damals. Der IS hat vor allem im Norden des Sinais seine Hochburg.
Das Auswärtige Amt mahnte auf seiner Internetseite nach dem Anschlag in Hurghada zur Vorsicht: „Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten, auf Ausflüge vorläufig zu verzichten und sich über diese Reise- und Sicherheitshinweise sowie die Medien informiert zu halten.“ Für Ägyptens ohnehin arg gebeutelte Tourismusbranche bedeutet der Angriff einen erneuten Rückschlag.
Im Westen von Kairo erschossen Unbekannte unterdessen einen Offizier der Verkehrspolizei und einen Rekruten. Die Opfer waren in einem Wagen auf dem Weg zur Arbeit, als das Feuer auf sie eröffnet wurde, wie das ägyptische Innenministerium mitteilte. Zu den Tätern gab es keine weiteren Angaben. Das als Sprachrohr des IS geltende Portal Al-Amak berichtete, Anhänger der Miliz seien für die Tat verantwortlich.
Im Februar jährt sich zum fünften Mal der Sturz von Langzeitherrscher Husni Mubarak. Seitdem ist Ägypten kaum zur Ruhe gekommen.