Bloomberg steigt nicht ins Rennen ums Weiße Haus ein

Washington (dpa) - Wochenlang hat er überlegt, jetzt steht es fest: Der frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg kandidiert nicht für das Rennen um das Weiße Haus.

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„Wenn ich mir alle Daten anschaue, ist mir klar, dass ich nicht gewinnen kann“, schreibt der Milliardär auf der Seite „Bloomberg View“ seines Unternehmens.

Der 74-Jährige begründet seine Entscheidung damit, er könne zwar ein paar Bundesstaaten gewinnen, aber das würde nicht ausreichen, um genügend Delegierte zu gewinnen. Seine Kandidatur könne dazu führen, dass Donald Trump oder Ted Cruz gewählt würden, erklärte Bloomberg. „Das ist ein Risiko, das ich nicht eingehen kann.“

Trump führe eine spalterische und demagogische Kampagne. Cruz äußere sich vielleicht weniger exzessiv, sei aber genauso extremistisch.

Die Bewerber der Republikaner böten keine neuen Lösungen an und schöben alles auf Sündenböcke. „Sie versprechen Ergebnisse, die sie unmöglich liefern können“, schreibt Bloomberg. Sie vertieften die Feindschaft zwischen den Parteien.

Bloomberg hatte kürzlich erklärt, er empfinde das Niveau der Wahlkampfdebatten als „Skandal und Beleidigung der Wähler“. Das amerikanische Volk habe Besseres verdient. Deshalb denke er über eine unabhängige Kandidatur nach.

Bloomberg soll bereit gewesen sein, eine Milliarde seines Privatvermögens in eine Kandidatur zu investieren. Bislang hat es noch kein unabhängiger Bewerber ins Weiße Haus geschafft.

Schon im Januar hatte sich Bloomberg laut „New York Times“ über Trump geärgert. Auch zeigte er sich besorgt, dass der selbst erklärte Sozialist Bernie Sanders auf der demokratischen Seite die favorisierte Ex-Außenministerin Hillary Clinton ausstechen könnte.

Bloomberg war einst Demokrat, dann wurde er Republikaner. Seit 2007 ist er parteilos. Er hatte schon früher wiederholt an eine Kandidatur gedacht, war aber stets zur Überzeugung gelangt, dass er keine Siegesaussichten habe.