Chávez mit „Atemnot wegen schwerer Lungenentzündung“
Caracas (dpa) - Wenige Tage vor seiner Vereidigung zu einer neuen Amtszeit hat sich der Gesundheitszustand von Venezuelas Staatschef Hugo Chávez weiter verschlechtert.
Er leide an Atemnot aufgrund von Komplikationen nach seiner vierten Krebsoperation, teilte der venezolanische Informationsminister Ernesto Villegas am späten Donnerstagabend (Ortszeit) in einer kurzen Fernsehansprache mit. Die Atemschwierigkeiten seien Folge einer „schweren Lungenentzündung“.
Chávez war am 11. Dezember in Havanna operiert worden. Villegas warnte die Bevölkerung, die Opposition betreibe einen „psychologischen Gerüchtekrieg“ um den Gesundheitszustand des Präsidenten. Die Regierung bekräftige ihr Vertrauen in das kubanische Ärzteteam, das Chávez in Havanna betreut. Der Vizepräsident Nicolás Maduro hatte bereits am Sonntag von der kubanischen Hauptstadt aus von Komplikationen und einer „nicht risikofreien“ Behandlung von Chávez gesprochen.
Maduro ist nach mehreren Tagen in Havanna am Donnerstag nach Venezuela zurückgereist, wo er zusammen mit dem Parlamentspräsidenten Diosdado Cabello bei einem Besuch einer Kaffeefabrik im westlichen Bundesstaat Yaracuy Gerüchte über einen Machtkampf zwischen den beiden Politikern dementierte. Maduro hatte nach eigenen Angaben in Kuba mit Chávez sprechen können.
Der 58-jährige Präsident, der am 7. Oktober seine Wiederwahl gewonnen hatte, sollte am 10. Januar vor dem Parlament für die neue Wahlperiode 2012-2019 vereidigt werden. Am Samstag soll der Parlamentsvorsitz für die angehende Legislaturperiode gewählt werden, wie am Freitag die staatliche Nachrichtenagentur AVN bestätigte. Cabello wird wahrscheinlich als Kongresspräsident bestätigt werden. Ihm fiele damit laut Verfassung die Aufgabe zu, Neuwahlen auszurufen, wenn Chávez das Amt nicht übernehmen könnte.