Clinton sagt Termine wegen Lungenentzündung ab
New York (dpa) - Nur zwei Monate vor der US-Präsidentenwahl macht der Kandidatin der Demokraten Hillary Clinton eine Lungenentzündung zu schaffen. Ihr Team sagte eine für Montag und Dienstag geplante Reise nach Kalifornien ab.
Clintons republikanischer Rivale Donald Trump (70) wünschte Clinton gute Besserung. „Ich hoffe, dass es ihr bald besser geht“, sagte er im Sender Fox News.
Clintons Ärztin Lisa Bardack teilte die Erkrankung am Sonntag mit. Die Kandidatin hatte zuvor eine Gedenkfeier zum 15. Jahrestag der Anschläge vom 11. September in New York vorzeitig verlassen. Laut Mitteilung wurde die Erkrankung bereits am Freitag festgestellt. Danach hatte Clinton noch an einer Spendenveranstaltung teilgenommen.
Seit Sonntag macht ein Video die Runde, das Clinton strauchelnd und wegsackend zeigt. Beim Einsteigen in ein Auto wurde sie gestützt. Der Secret Service schirmte die Szene ab.
Trump sagte: „Natürlich ist das ganze ein Problem.“ Er glaube aber nicht, dass die Demokraten nach einem neuen Kandidaten suchten. „Aber was auch immer passiert, ich bin bereit.“ Trump sagte, er hoffe, dass Clinton bald wieder auf den Beinen und zurück im Rennen sei.
Trump und die Republikaner hatten wiederholt angedeutet, dass Clinton auch aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet sei, die Präsidentschaft zu übernehmen, ohne dies aber zu belegen.
Der Demokratin macht im Wahlkampf auch der Vorwurf zu schaffen, sie sei zu verschlossen und nicht vertrauenswürdig. Kritiker erhielten durch die späten Informationen vom Sonntag neue Nahrung.
Insgesamt liegt Clinton in Umfragen vor Trump. Ihr Vorsprung ist in den vergangenen Wochen geschrumpft, dennoch liegt sie vor allem gemessen an den entscheidenden Wahlmännern derzeit klar vorne.
In der Mitteilung der Ärztin heißt es, Allergien hätten bei der Kandidatin hartnäckigen Husten verursacht. Bei einer Nachuntersuchung am Freitag sei die Lungenentzündung festgestellt worden. Clinton werde mit Antibiotika behandelt.
Clinton wurde US-Medien zufolge von der Gedenkfeier am „Ground Zero“ zunächst in die Wohnung ihrer Tochter Chelsea im Stadtteil Manhattan gebracht. Am Nachmittag fuhr sie in ihr Haus im Vorort Chappaqua. US-Medien berichteten, Clinton plane für Montag eine Videozuschaltung für eine abgesagte Spendenveranstaltung in Kalifornien.