Der Rohstoff Vertrauen

Bricht der Euro-Währungsraum zusammen? Das fragen sich nicht nur Bürger, sondern auch diejenigen, die Staaten Geld leihen — zum Beispiel Banken und Versicherer. Diese Sorgen sind ernstzunehmen, auch wenn sie nicht unbedingt begründet sind.

Schon wahr: Europa musste anders als die ebenfalls von der Pleite bedrohten USA erst eilig Antikrisen-Prozeduren wie den Euro-Rettungsschirm schaffen, als im Frühjahr 2010 Griechenland taumelte. Seit Monaten aber arbeitet Europa unter Hochdruck daran, den Euro-Raum für Krisen zu rüsten. Und beseitigen damit endlich eine große Schwachstelle im gemeinsamen Währungssystem. Dabei rücken die Staaten unerwartet schnell und eng zusammen. Das schien lange undenkbar. Und gibt trotz aller Sorgen Anlass zur Hoffnung.

Politiker der Europäischen Union und der einzelnen Mitgliedsländer müssen den Menschen aber besser und regelmäßiger erklären, was sie warum planen. Offenheit ist gerade in Krisensituationen extrem wichtig, um Vertrauen zu gewinnen.