Einsparung im Bildungssystem - Studentenkrawalle in Rom

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Rom (dpa). Tausende von Schülern und Studenten haben am Mittwoch in ganz Italien gegen einschneidende Sparmaßnahmen im Bildungswesen demonstriert. Die Reform sollte am selben Tag vom Senat endgültig verabschiedet werden.

In Rom waren Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, um gewalttätige Ausschreitungen wie kurz nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen Regierungschef Silvio Berlusconi vor einer Woche zu verhindern. Das Senatsgebäude wurde weiträumig abgeriegelt.

Schüler, Studenten und Hochschullehrer werfen Berlusconis Mitte-Rechts-Regierung vor, das Schul- und Universitätssystem aushungern zu wollen. Allein für das Jahr 2011 sieht der Entwurf der Bildungsministerin Mariastella Gelmini Kürzungen von 700 Millionen Euro im Hochschulbereich vor.

Außerdem soll für fünf pensionierte Professoren nur ein neuer eingestellt werden. Die Regierung hatte den Schulen bereits vor zwei Jahren drastische Sparmaßnahmen verordnet. Die Gegner der Hochschulreform mussten damit rechnen, dass das vom Abgeordnetenhaus bereits verabschiedete Gesetz auch in der kleinen Kammer endgültig angenommen wird.

Nach einem Abstimmungschaos im Senat am Montag, als es um Zusatzanträge ging, war aber auch eine Verschiebung auf Donnerstag möglich. Die Studenten und Schüler hoffen dann darauf, dass Staatspräsident Giorgio Napolitano sich weigert, dieses Gesetz zu unterschreiben. Italienische Medien kritisieren vor allem auch, dass die Regierung Berlusconi den Sinn der Reform der jungen Generation nicht ausreichend erläutert habe.