Elf Tote bei Regimegewalt in Syrien
Damaskus/Kairo (dpa) - Bei Angriffen der Sicherheitskräfte des Regimes von Präsident Baschar al-Assad sind am Sonntag in Syrien nach Angaben von Aktivisten elf Menschen getötet worden.
Fünf Menschen seien im Großraum Damaskus gestorben, drei in der Provinz Homs, zwei in der nördlichen Provinz Aleppo und einer in der südlichen Provinz Daraa. Am Tag zuvor waren nach Angaben von Aktivisten in Syrien 59 Menschen getötet worden.
Am Samstag hatte die UN-Beobachtermission in Syrien (UNSMIS) die vorläufige Einstellung ihrer Aktivitäten bekanntgegeben. UNSMIS-Chef Robert Mood, ein norwegischer General, hatte den Schritt mit der zunehmenden Gefährdung der Blauhelme im Feld begründet. Die mehr als 300 Mann starke unbewaffnete UN-Truppe ist seit April in Syrien, um eine von Vermittler Kofi Annan mit den Konfliktparteien ausgehandelte Waffenruhe zu überwachen. Diese Waffenruhe besteht allerdings bislang nur auf dem Papier.
Das syrische Außenministerium hatte für das Aussetzen der Beobachtermission „Verständnis“ gezeigt. Die Aufständischen kritisierten indes die Entscheidung der UN-Beobachter. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung der Allgemeinen Kommission der Syrischen Revolution hieß es, die UN-Beobachter hätten erst dem Regime durch ihre Anwesenheit die Möglichkeit gegeben, unbehelligt Kinder zu töten und Massaker zu verüben. Jetzt aber würden sie beiden Seiten die Schuld an der jüngsten Eskalation der Gewalt geben. Dabei hätten die Kämpfer der Freien Syrischen Armee lediglich zu Verteidigungszwecken das Feuer auf die Regimetruppen eröffnet.