EU-Innenminister beraten über Verteilung von Flüchtlingen

Brüssel (dpa) - Die EU-Innenminister beraten heute bei einem Krisentreffen in Brüssel über die Verteilung von 120 000 Flüchtlingen. Das Vorhaben einer festen Verteilungsquote bleibt unter den Staaten umstritten.

Foto: dpa

So lehnt Ungarn dies strikt ab; auch einige mitteleuropäische Staaten wie Tschechien, die Slowakei und Polen sind dagegen. Sollten die Minister keine Einigung finden, hat EU-Ratspräsident Donald Tusk mit der Einberufung eines Sondergipfels der Staats- und Regierungschefs noch im September gedroht.

Somit droht der Flüchtlingsplan von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zu scheitern. Juncker hat vorgeschlagen, 120 000 Flüchtlinge aus Griechenland, Italien und Ungarn auf andere EU-Länder zu verteilen. Dies soll zusätzlich zu den 40 000 Migranten erfolgen, auf deren Aufnahme sich die EU-Staaten bereits im Sommer geeinigt hatten.

Als Zeichen der Solidarität soll dies diejenigen EU-Länder entlasten, wo die meisten Migranten ankommen. Für die Zukunft soll es solch einen permanenten Notfallmechanismus geben, der aber erst später beschlossen werden dürfte. Konsens besteht laut EU-Diplomaten schon über die geplante Liste sicherer Herkunftsländer, auf der auch die sechs Westbalkan-Staaten stehen sollen.