Verdächtiger getötet Europa sucht Barcelona-Terroristen

Barcelona (dpa) - Vier Tage nach den Terroranschlägen in Spanien mit inzwischen mindestens 15 Toten ist der flüchtige Hauptattentäter identifiziert und wird in ganz Europa gesucht.

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Der Marokkaner Younes Abouyaaquoub soll das Tatfahrzeug in Barcelona auf der Flaniermeile Las Ramblas gesteuert haben und werde „in allen europäischen Ländern gesucht“, sagte der katalanische Innenminister Joaquim Forn.

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Nach Angaben der Polizei ist er gefährlich und könnte bewaffnet sein. Auf seiner Flucht hatte der 22-Jährige in Barcelona noch einen weiteren Menschen getötet, um an dessen Auto zu kommen. Mittlerweile sind alle Totesopfer der Anschläge identifiziert. Darunter sind keine Deutschen.

Spanische Sicherheitskräfte töten fünf mutmaßliche Terroristen
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Bisher gebe es noch keine Indizien dafür, dass Abouyaaquoub nach seiner Terrorfahrt vom vorigen Donnerstag in Barcelona die Region an der Grenze zu Frankreich verlassen habe, so Minister Forn. Die Regionalpolizei veröffentlichte Fahndungsbilder und rief die Bürger zur Mithilfe auf. Der junge Mann habe kurzes Haar und sei etwa 1,80 Meter groß. Auf den Bildern trägt er ein geringeltes Poloshirt.

Abouyaaquoub ist nach Erkenntnissen der Behörden jener Mann, der am Donnerstag mit einem Lieferwagen gezielt Passanten überfuhr und dabei von mindestens 13 Menschen tötete. Mehr als hundert Menschen, darunter nach Angaben des Auswärtigen Amtes 13 Deutsche, wurden verletzt. Rund 50 Verletzte wurden noch in Krankenhäusern behandelt. Neun von ihnen schwebten nach Angaben der Rettungsdienste noch in Lebensgefahr.

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Auf der Flucht habe Abouyaaquoub später auf dem Unigelände in Barcelona in der Nähe des Fußballstadions auch einen 34-jährigen Spanier erstochen, um an den Wagen des Mannes zu gelangen, so die Behörden. Mit dem Fahrzeug wurde eine Polizeisperre überfahren. Das Auto mit der Leiche des Besitzers am Rücksitz wurde später im Vorort Sant Just Desvern gefunden. Abouyaaquoub sei allein auf der Flucht, sagte der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero. Man habe „überhaupt keine Zweifel“, dass er der Hauptattentäter sei.

Wie die Zeitungen „El País“ und „La Vanguardia“ unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden meldeten, soll Abouyaaquoub nach seiner Terrorfahrt eine Sonnenbrille aufgesetzt haben und zu Fuß durch die bei Touristen beliebten Markthallen des Mercat de la Boqueria entkommen sein. Auf Bildern, die den jungen Mann bei seiner Flucht zeigen sollen, wirkt Abouyaaquoub sehr ruhig. Seine Mutter appellierte am Wochenende an ihn, sich zu stellen. „Mir ist es lieber, er kommt ins Gefängnis, als dass er stirbt.“

Die katalanische Polizei hat in der Nähe von Barcelona einen verdächtigen Mann getötet.Er habe möglicherweise einen Sprengstoffgürtel getragen, teilte die Behörde per Twitter mit. Ob es sich um Abouyaaquoub handelt, ist noch unklar.

Zudem durchsuchte die Polizei nach Medienberichten erneut mehrere Häuser und Wohnungen in dem Ort Ripoll rund 25 Kilometer nördlich von Barcelona. Zeugen berichteten von „großangelegten Aktion“ mit Beamten in Uniform und Zivil.

Aus Ripoll stammten Abouyaaquoub und auch der Imam Abdelbaki Es Satty. Der Geistliche wird verdächtigt, Kopf der Terrorzellegewesen zu sein, die hinter Anschlag von Barcelona und einer vereitelten Attacke im Küstenort Cambrils stand. Der Imam kam möglicherweise bei einer Explosion in Alcanar ums Leben, wo die Terroristen ihre Anschläge vorbereitet haben sollen. „Alles deutet darauf hin“, sagte Polizeichef Trapero. Im Haus hatte die Terrorzelle unter anderem 120 Gasflaschen gehortet. Die Behörden wiesen Vorwürfe zurück, zu lange nicht mitbekommen zu haben, was in dem Haus geplant wurde.

Wenige Stunden nach der Terrorfahrt von Barcelona war in Cambrils auch eine Frau ums Leben gekommen, die von mutmaßlichen Terroristen auf der Flucht überfahren wurde. Die fünf Männer wurden im Küstenort rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona wenig später von der Polizei erschossen. Die Gruppe um Es Satty soll auch einen Sprengstoff-Anschlag auf die Basilika Sagrada Familia in Barcelona vorgehabt haben, wie die Zeitung „El Confidencial“ und andere Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten.

Vier mutmaßliche Terroristen wurden festgenommen. Sie sollen am Dienstag dem Ermittlungsrichter in Madrid vorgeführt werden. Die Behörden gehen davon aus, dass bis auf Abouyaaquoub alle anderen Mitglieder der Zelle tot sind.

Unter den Menschen, die die Terroristen umbrachten, sind auch zwei Kinder. Unter den Opfern seien sechs Spanier, drei Italiener, zwei Portugiesen, eine Belgierin, ein US-Amerikaner, ein Kanadier und ein Kind mit australisch-britischer Nationalität, erklärte das katalanische Justizministerium. Sieben Frauen und acht Männer wurden getötet.