Fall Denis Cuspert Filmreifer Stoff: FBI-Mitarbeiterin heiratete deutschen IS-Terroristen
Washington. Eine auf den deutschen Dschihadisten Denis Cuspert angesetzte FBI-Übersetzerin soll sich einem CNN-Bericht zufolge in den Mann verliebt und ihn in Syrien geheiratet haben.
Wegen dieser Überschreitung ihres ursprünglichen Auftrages musste sie nach dem erst jetzt bekannt gewordenen Fall in den USA ins Gefängnis. Im Dezember 2014 wurde sie demnach zu zwei Jahren Haft verurteilt, 2016 kam sie frei. Das FBI bestätigte am Dienstag den Fall indirekt.
Cuspert ist als schillernde Figur in der Islamistenszene bekannt geworden. Er soll 2010 zum Islam konvertiert sein. In Deutschland trat er als Rapper Deso Dogg auf. Er soll sich zuletzt Syrien befunden haben, mehrfach wurde er aber totgesagt. Die Bundesregierung stuft ihn als Terroristen ein.
Die FBI-Mitarbeiterin war 2014 unter dem Vorwand, Freunde in München zu besuchen, von den USA aus über Istanbul nach Syrien gereist. Zuvor war sie laut Prozessakten als FBI-Mitarbeiterin „gegen einen deutschen Staatsbürger“ dienstlich aktiv und hatte mit ihm via Telefondienst Skype Kontakt aufgenommen. Beide telefonierten auch privat und kamen sich dabei offensichtlich näher. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft in Syrien soll sie Cusbert geheiratet haben.
Nicht öffentlich bekannt ist, wie die Frau genau aus Syrien zurück in die USA kam und ob ihr dabei geholfen wurde. Im August 2104 wurde sie in den USA festgenommen. Cusberts Aufenthaltsort ist nicht bekannt.
Das FBI will aus dem Fall Lehren ziehen: „Als Reaktion auf diesen Fall haben wir mehrere Schritte unternommen, um Sicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen“, hieß es in einem Statement am Dienstag. Man versuche, Sicherheitsmaßnahmen weiter zu verstärken.