Nach Auszählung der Stimmen Giammattei zum Präsidenten Guatemalas gewählt

Guatemala-Stadt · Der rechtskonservative Politiker Alejandro Giammattei hat die Präsidentenwahl in Guatemala gewonnen. Dies teilte am Sonntagabend (Ortszeit) in Guatemala-Stadt das oberste Wahlgericht des zentralamerikanischen Landes mit.

Foto: dpa/Oliver De Ros

Giammattei hatte sich schon selbst zuvor zum Sieger in der Stichwahl gegen seine sozialdemokratische Rivalin Sandra Torres erklärt.

Nach Auszählung der Stimmen in mehr als 90 Prozent der Wahllokale kam Giammattei auf knapp 60 Prozent, Torres auf etwa 40 Prozent. Es werde ihm eine "enorme Ehre sein, Präsident dieses Landes zu sein", sagte Giammattei.

Im Wahlkampf hatte er die entschlossene Bekämpfung von Armut, Korruption und Gewaltkriminalität in Aussicht gestellt. So kündigte der 63-jährige Arzt unter anderem an, in Guatemala die Todesstrafe wieder einführen zu wollen.

Im Wahlkampf in dem zentralamerikanischen Land hatte auch ein Asylabkommen mit den USA eine große Rolle gespielt, das kürzlich von US-Präsident Donald Trump durchgesetzt worden war. Die US-Regierung will Guatemala künftig als "sicheren Drittstaat" behandeln.

Dies würde bedeuten, dass Flüchtlinge aus anderen zentralamerikanischen Staaten, die über Guatemala in Richtung USA reisen wollen, in Guatemala ihren Asylantrag stellen müssten und von den USA dorthin zurückgeschickt werden könnten - obwohl Guatemala ähnlich stark von Armut und Gewalt geprägt ist wie die Nachbarstaaten El Salvador und Honduras, aus denen viele der Migranten stammen.

Giammattei sagte während des Wahlkampfs, er kenne den Inhalt des Abkommens mit den USA nicht und werde sich damit erst nach seiner Wahl auseinandersetzen.

dja

(AFP)