Wer dabei am 16. Januar die meisten Stimme auf sich vereinige, der sei Sieger und somit nächster Präsident Haitis, erklärte der Politiker und populäre Musiker am Dienstag bei einer Pressekonfernz in Port-au-Prince.
Martelly kam nach den Wahlergebnissen nur auf 21,9 Prozent der Stimmen. Er zog damit nicht in die Stichwahl im Januar ein, in der sich die Rechtsprofessorin Mirlande Manigat (31,4 Prozent) und der Regierungskandidat Jude Célestin (22,5 Prozent) gegenüberstehen sollen. Allerdings gibt es deutliche Zweifel an der Richtigkeit des Ergebnisses, weshalb es in Haiti zu massiven Ausschreitungen kam.
Eine von der Wahlkommission vorgeschlagene Neuauszählung der Stimmzettel lehnen sowohl Martelly als auch Manigat ab.Martelly forderte erneut einen Wechsel in der Wahlkommission, die in der Bevölkerung kein Vertrauen habe. Die von ihm vorgeschlagenen neue Wahl solle sowohl von internationalen als auch nationalen Organisationen überwacht werden.
Am Mittwoch läuft eine Drei-Tages-Frist zur Einlegung offizieller Rechtsmittel gegen die Ergebnisse ab. Die Vereinten Nationen hatten die Präsidentschaftskandidaten aufgefordert, vom Rechtsweg Gebrauch zu machen und auch am Prozess der Neuauszählung teilzunehmen.