Nachfolger von Michael Flynn „H.R.“ McMaster wird nationaler Sicherheitsberater der USA

Washington (dpa) - Mit der Ernennung eines neuen Nationalen Sicherheitsberaters hat US-Präsident Donald Trump für Zustimmung bei seinen Kritikern gesorgt. Trump hatte am Montag General Herbert Raymond „H.R.“ McMaster für den Posten benannt.

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Beobachter werteten das als versöhnendes Signal an den Sicherheitsapparat, bei dem der Präsident wegen seiner Personalpolitik einen schweren Stand hat.

Der 54-jährige Drei-Sterne-General wird Nachfolger von Michael Flynn. Dieser war nach nur wenigen Wochen im Amt gestürzt, weil er Vizepräsident Mike Pence und andere zum Inhalt eines Telefonats mit dem russischen Botschafters angelogen hatte.

Im Gegensatz zu Flynn sieht McMaster den Kreml mit deutlicher Skepsis. Im vergangenen Jahr sagte er bei einer Konferenz, es sei Ziel Moskaus, den Zusammenbruch der politischen Ordnung in Europa herbeizuführen.

Trump sagte, McMaster habe enormes Talent und enorme Erfahrung. Der hochdekorierte Soldat wird als fähiger, überzeugender Anführer und erfahrender Kämpfer beschrieben.

Aus dem Washingtoner Establishment bekam Trump Lob für die Entscheidung. Senator John McCain - ein Kritiker der Präsidenten - sprach von einer „ausgezeichneten“ Entscheidung. McMaster wisse, wie man Erfolg habe, erklärte er. Der Senator Tom Cotton äußerte sich ähnlich. Er hatte unter McMaster gedient.

Im Nationalen Sicherheitsrat gab es in den vergangenen Wochen nicht nur wegen der Affäre um Flynn Turbulenzen. Die „New York Times“ berichtete, dass es zu Rivalitäten zwischen Trumps Vertrauten und alteingesessen Mitarbeitern kam.

McMaster ist Autor eines viel gelobten Standardwerkes über die politischen Fehler und Gründe im Zusammenhang mit der Niederlage der USA im Vietnamkrieg. In Berichten der vergangenen Jahre wurde er wegen hoher strategischer Fähigkeiten oft als möglicher Kandidat für den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters genannt. 2014 wurde McMaster vom „Time Magazine“ als eine der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten benannt.

Andere Kandidaten hatten nach Flynns Rücktritt abgewunken und dies mit einer für diese Position ungewöhnlich großen Einflussnahme des Weißen Hauses begründet. Es war nicht unmittelbar klar, ob McMaster seine eigenen Leute an Bord des Gremiums wird bringen können. Die Position bedarf keiner Bestätigung des US-Senats. Ex-General Keith Kellogg, der das Amt interimistisch versieht, bleibe dem nationalen Sicherheitsrat als Stabschef erhalten, teilte das Weiße Haus mit.