Stabiles Genie, kerngesund Leibarzt stellt Trump Top-Attest aus
Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seines Leibarztes im Weißen Haus körperlich und geistig in überragender Verfassung.
Trump habe bei seiner Untersuchung am Freitag vergangener Woche darauf bestanden, auch seine geistigen Fähigkeiten testen zu lassen, sagte Doktor Ronny Jackson am Dienstag in Washington. „Ich habe keinerlei Bedenken, was seine geistigen Fähigkeiten anbelangt.“ Gleiches gelte für die neurologischen Funktionen.
Ausgelöst vom Buch „Fire and Fury“ des Journalisten Michael Wolff hatte es in Washington zuletzt offene Spekulationen über Trumps Geisteszustand gegeben. Gestützt auf zahlreiche Mitarbeiter Trumps legt das Buch nahe, Trump sei unfähig zur Ausübung seines Amtes.
Trump absolvierte bei seinem Check-Up im Walter Reed Military Medical Center das „Montreal Cognitive Assessment“, einen Test, wie er unter anderem zur Früherkennung bei Verdacht auf Demenz und Alzheimer angewandt wird. Bei dem Test muss der Patient etwa gezeichnete Tiere wie einen Löwen oder ein Nashorn erkennen, oder einen Würfel nachzeichnen. Ferner gibt es Fragen, die auf Konzentrationsfähigkeit und Erinnerungsvermögen abzielen.
Jackson sagte, Trump habe den entsprechenden Test mit 30 von 30 Punkten bestanden. Erst unter 27 sehen Mediziner Warnleuchten blinken. Außerdem sehe er den Präsidenten ständig im Weißen Haus, manchmal bis zu drei Mal täglich, sagte Jackson. Er habe auch deswegen keinerlei Grund, an dessen geistiger Leistungsfähigkeit zu zweifeln - er habe ihm den entsprechenden Test auch nicht nahegelegt. Jackson zufolge gibt es bei Trump überhaupt keine wie auch immer gearteten Anzeichen für Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz.
Der Arzt stellte Trump insgesamt ein Tip-Top-Attest aus. Der Präsident sei für einen Mann seines Alters in bemerkenswert und ungewöhnlich gutem Zustand. Vor allem alle Werte, die sein Herz beträfen, seien überragend.
Trumps Ruhepuls wurde für die Untersuchung mit 68 angegeben, sein Blutdruck mit 122/74. Trump nehme neben Aspirin auch einen Cholesterinsenker und, so Doktor Jackson, auch ein Mittel gegen Haarverlust.
Gefragt, warum Trump trotz seines bekanntermaßen hohen Konsums an Fast Food und Cola so gute Gesundheitswerte habe, sagte Jackson: „Es sind die Gene.“ Außerdem komme Trump zugute, dass er nie geraucht habe und keinen Tropfen Alkohol trinke.
Jackson sagte, es gebe keine gesundheitlichen Bedenken, warum Trump sein Amt nicht bis zum Ende seiner Amtszeit ausüben könne.
Allerdings, sagte Jackson, habe er Trump geraten, abzunehmen. Trump sei 1,90 Meter groß und 108,4 Kilogramm schwer. Damit wäre Trump stark übergewichtig. Er käme auf einen Body-Mass-Index von 29,9 und wäre kurz vor der Fettleibigkeit. „Politico“ und die „New York Times“ berichteten unter Verweis auf Trumps New Yorker Führerscheindaten, dass Trump mit seiner aktuellen Körpergröße im Lauf der Zeit gut zwei Zentimeter gewachsen wäre.
Jackson sagte, man wolle dem Übergewicht mit besserer Ernährung und Bewegung beikommen. Trump freue sich darüber nur so mittel: „Er ist vom Teil mit der Diät deutlich mehr angetan als von dem mit dem Sport, aber wir werden beides tun.“ Trump habe derzeit ja kein tägliches Trainingsprogramm im eigentlichen Sinne. Ziel sei ein Gewichtsverlust von gut fünf Kilogramm. „Der Präsident sieht ein, dass er gesünder wäre, wenn er ein paar Pfunde abnähme.“
Trumps jüngstes Nuscheln bei öffentlichen Auftritten und der gelegentliche Griff nach einem Wasserglas habe an einer Medikation gelegen, die den Mund ausgetrocknet habe, sagte Jackson. „Er schläft nicht viel“, sagte Jackson über Trump. Genau könne er es nicht sagen, er vermute aber, es seien vier bis fünf Stunden.
Ob Trump tatsächlich eine Bakterienphobie habe und sich ständig die Hände wasche? Klar wasche Trump sich ständig die Hände und benutze auch ein Desinfektionsmittel, sagte Jackson: „Er wäre ein Narr, wenn nicht, angesichts der vielen Hände, die er täglich schüttelt.“
Jackson stand der White-House-Presse fast eine Stunde lang Rede und Antwort, das ist für ein solches Bulletin absolut ungewöhnlich. Der Leibarzt sagte „Ja“ zur Frage, ob Trump so ein für allemal mit Gerüchten um seinen Gesundheitszustand aufräumen wolle. Der Präsident habe ihn gebeten, auch die letzte Frage der Journalisten zu beantworten.