Mega-Rüstungsdeal zwischen Russland und Indien
Neu Delhi (dpa) - Indien hat bei einem Besuch von Kremlchef Wladimir Putin für fast drei Milliarden US-Dollar (2,3 Milliarden Euro) Dutzende russische Jagdflugzeuge und Kampfhubschrauber gekauft.
Damit festigt Moskau seine Rolle als wichtigster Rüstungslieferant für Neu Delhi, das etwa 60 bis 70 Prozent seiner Waffen aus Russland erhält. Putin sagte, das Geschäft sei ein wichtiger Schritt, um die militärtechnische Zusammenarbeit zu verbessern. Russland und Indien sind strategische Partner und haben seit Putins Machtantritt vor rund 13 Jahren ihre traditionell guten Beziehungen deutlich verbessert.
Indien zahlt etwa 1,3 Milliarden US-Dollar für 71 Hubschrauber vom Typ Mi-17W-5. Hinzu kommen rund 1,6 Milliarden US-Dollar für 42 Jets vom Typ Suchoi Su-30, die in Lizenz in Indien gebaut werden sollen. „Russland ist ein Schlüsselpartner in unseren Bemühungen, unsere Armee zu modernisieren und unsere Verteidigungsbereitschaft zu verbessern“, sagte der indische Premierminister Manmohan Singh.
Außerdem beschloss der staatliche Hubschrauberbauer Russian Helicopters mit dem indischen Konzern Elcom System ein Gemeinschaftsunternehmen, wie Medien am Montag berichteten. Ein wunder Punkt in den Militärbeziehungen bleibt allerdings der Kauf des russischen Flugzeugträgers „Vikramaditya“, der vorher „Admiral Gorschkow“ hieß, durch Indien. Die Übergabe des Kriegsschiffes, die für 2008 vorgesehen war, hatte sich wegen mehrerer Pannen jahrelang verzögert und ist nun für November 2013 geplant.
Hingegen einigten sich Moskau und Neu Delhi offenbar darauf, dass Russland im südindischen Atomkraftwerk Kudankulam zwei weitere Reaktorblöcke baut. Beide Seiten hätten eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der Russland Indien einen entsprechenden Kredit gewähre, sagte der Chef des russischen Staatskonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko, am Montag der Agentur Itar-Tass zufolge. Russland hat im Bundesstaat Tamil Nadu bereits zwei Meiler gebaut, die 2013 ans Netz gehen sollen. Dagegen gibt es aber immer wieder starke Proteste in der Bevölkerung.
In einer gemeinsamen Erklärung kritisierten beide Länder, „einseitige“ Sanktionen gegen den Iran im Atomstreit mit Teheran seien kontraproduktiv. Thema war auch die angespannte Sicherheitslage in der Region. Putin und Singh bekräftigten ihr Interesse an einem „stabilen“ und „blühenden“ Afghanistan. Zudem forderten sie ein Ende der Kämpfe in Syrien.