Nach Kundus-Bombardement: Linke fordert Bundeswehr-Abzug
Kabul (dpa) - Nach dem Bombenangriff auf eine Klinik der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen im nordafghanischen Kundus hat die Linke den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan gefordert.
„Frieden lässt sich nicht herbeibomben. Jede Forderung der Regierungsparteien oder des Militärs, den Bundeswehreinsatz in Afghanistan zu verlängern oder auszuweiten, ist unverantwortlich“, sagte Linke-Chef Bernd Riexinger der Deutschen Presse-Agentur. „Bildung, Konfliktprävention und Diplomatie sind die Wurzeln, aus denen demokratische Strukturen wachsen — Bomben und Granaten sind hierfür im wahrsten Sinne des Wortes die falschen "Waffen".“
Bei dem Angriff am Samstag waren 22 Helfer und Patienten getötet worden. Vermutlich wurde das Krankenhaus versehentlich von US-Militärflugzeugen bombardiert. Die Provinzhauptstadt Kundus ist heftig umkämpft, seit sie vor einer Woche von den radikalislamischen Taliban überfallen wurde.
Am Donnerstag wollen die Nato-Verteidigungsminister in Brüssel über die Lage beraten. In der Bundesregierung gibt es Überlegungen, den eigentlich bis Ende 2016 geplanten Ausbildungseinsatz der Nato zu verlängern. Der Kampfeinsatz lief offiziell Ende 2014 aus.