Nebraska schafft Todesstrafe ab
Lincoln (dpa) - Mit knappster Mehrheit hat das Parlament im US-Staat Nebraska ein Veto des Gouverneurs überstimmt und die Todesstrafe abgeschafft. Der Staat im Mittleren Westen ist damit der 19. von 50 US-Staaten, der Hinrichtungen untersagt.
Bei dem Votum hätte nach Angaben lokaler Medien eine weitere Gegenstimme gereicht, um das Vorhaben scheitern zu lassen. Zuvor hatte Gouverneur Pete Rickett sein Veto gegen die Abschaffung eingelegt. Die Todesstrafe wird durch lebenslange Haft ersetzt.
Nach Angaben des unabhängigen Death Penalty Information Center ist die Todesstrafe zwar in 31 US-Staaten - und auch nach Bundesrecht - zulässig. Eine Reihe von Staaten haben den Vollzug aber seit Jahren ausgesetzt. In Nebraska gab es die letzte Hinrichtung 1997.
Die Amerikaner sind in der Frage gespalten. Schwere Pannen bei Hinrichtungen mit der Giftspritze hat die Debatte jüngst wieder angefacht. 56 Prozent der Amerikaner sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew-Center dafür, verurteilte Mörder mit dem Tod zu bestrafen. Laut Amnesty International (AI) halten weltweit 58 Länder an der Todesstrafe fest, in 22 davon wird sie vollstreckt.