Knapper Ausgang Netanjahu und Gantz beanspruchen beide Wahlsieg in Israel für sich

Jerusalem · Bei den Parlamentswahlen in Israel gibt es keinen eindeutigen Sieger. Netanjahu und Gantz beanspruchen beide den Wahlsiegsich. Die Prognosen sehen einen leichten Vorteil für einen von ihnen.

Die Anhänger des amtierenden israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu und seiner Likud-Partei reagieren, nachdem sie die ersten Umfragen gehört haben.

Foto: dpa/Oliver Weiken

Angesichts des sich abzeichnenden knappen Ausgangs bei den Parlamentswahlen in Israel haben Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und sein Herausforderer Benny Gantz den Wahlsieg jeweils für sich beansprucht. Der von der rechtsgerichteten Likud-Partei angeführte Block habe einen "klaren Sieg" errungen", sagte Netanjahu am Dienstagabend. Ex-Generalstabschef Gantz bezeichnete seine Liste Blau-Weiß dagegen als Siegerin: "Wir haben gewonnen. Diese Wahlen haben einen klaren Sieger und einen klaren Verlierer."

Prognosen zufolge lieferten sich beide Lager ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Drei TV-Nachwahlbefragungen zufolge lag der Likud bei 33 bis 36 Sitzen im Parlament, Blau-Weiß bei 36 oder 37 Sitzen. Netanjahu hatte demnach aber bessere Aussichten auf eine Regierungsbildung, denn die Gesamtzahl der Sitze möglicher Koalitionspartner des Likud lag zusammengerechnet leicht über denen von Blau-Weiß. Der enge Wahlausgang hatte sich bereits in Umfragen vor der Wahl abgezeichnet.

Die Wahl entscheidet darüber, ob sich Regierungschef Netanjahu trotz Korruptionsvorwürfen eine fünfte Amtszeit sichern kann oder ob er durch den liberaleren Ex-Armeechef und Politikneuling Gantz abgelöst wird. Das offizielle Wahlergebnis wird nicht vor dem frühen Mittwochmorgen erwartet. Zur Stimmabgabe aufgerufen waren mehr als sechs Millionen Wahlberechtigte, die über die Zusammensetzung der 120 Sitze zählende Knesset entscheiden.

(AFP)