Neue Gewalt in Syrien trotz arabischer Vermittlung
Damaskus (dpa) - Der Arabischen Liga ist es bislang nicht gelungen, ein effektives Ende der Gewalt in Syrien zu vermitteln.
Am Donnerstag, einen Tag nach dem Treffen zwischen Präsident Baschar al-Assad und einer Außenministerdelegation der Liga in Damaskus, töteten Regierungstruppen nach Angaben von Aktivisten sieben Zivilisten.
Ein in den Libanon geflohener Angehöriger der Protestbewegung sagte: „Vier Menschen, darunter ein zwölf Jahre alter Junge, wurden getötet, als die Sicherheitskräfte ein Gebiet in der Provinz Deraa stürmten.“ Mindestens 20 Menschen seien festgenommen worden. Weitere Opfer gab es nach Informationen der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter in der Provinz Homs.
In den staatlichen syrischen Medien wurde der Besuch der Außenminister vom Vortag als Beweis dafür gewertet, dass Syrien nicht isoliert sei. Ein weiteres Treffen ist für den kommenden Sonntag geplant. Die meisten Oppositionsgruppen halten den Vorstoß der Arabische Liga, die von Assad Reformen und einen Dialog mit den Regimekritikern fordert, für kontraproduktiv. Aktivisten veröffentlichten Aufnahmen von nächtlichen Demonstrationen in Aleppo und anderen Städten, bei denen die Arabische Liga kritisiert wurde. Während des Besuchs der Minister hatten regimetreue Syrer eine Pro-Assad-Demonstration im Stadtzentrum von Damaskus organisiert.
Aufgrund der Medienblockade lassen sich Berichte aus Syrien oft nicht überprüfen. Seit Beginn der Proteste gegen das Assad-Regime im vergangenen März sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen schon mehr als 3000 Menschen getötet worden.