Social Media Offener Brief an Trump vermutlich meist geteilter Facebook-Post

New York. Der offene Brief des New Yorker Fotografen Brandon Stanton an den US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist vermutlich der am meisten geteilte Post auf Facebook. Das bestätigte eine Sprecherin im Auftrag des sozialen Netzwerks der dpa.

Der offene Brief des New Yorker Fotografen Brandon Stanton an den US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist vermutlich der am meisten geteilte Post auf Facebook.

Der offene Brief des New Yorker Fotografen Brandon Stanton an den US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist vermutlich der am meisten geteilte Post auf Facebook.

Foto: Screenshot

Stanton, der mit dem 2010 gestarteten Blog „Humans of New York“ über die Bewohner der Millionenmetropole bekannt wurde, greift Trump in dem Brief scharf an. Der Republikaner sei rassistisch, von Hass erfüllt und habe „im Streben nach persönlicher Macht Vorurteile und Gewalt gefördert“. Der Brief Stantons zählte mehr als 2,1 Millionen Likes.

Ein offener Brief an Donald Trump in der Übersetzung:
"Mr. Trump, Ich versuche mein Bestes, um nicht politisch zu sein. Ich habe mich geweigert, einige ihrer Mitbewerber zu interviewen. Ich wollte bei dieser umstrittenen Präsidentschafts-Vorwahl keine Partei ergreifen. Ich dachte: "Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt für ein Statement." Aber ich erkenne jetzt, dass es keine richtige Zeit gibt, um sich gegen Gewalt und Vorurteile zu stellen. Der richtige Moment ist immer jetzt. Denn zusammen mit Millionen von Amerikanern, komme ich zu der Erkennsnis, ihr Gegner zu sein ist nicht länger eine politische Entscheidung. Es ist eine moralische Angelegenheit.

Ich beobachte, wie Sie rassistische Bilder verbreitet und rassistische Bilder retweetet haben. Ich habe beobachtet, wie es 48 Stunden gedauert hat, bis Sie sich vom Postulat der "weißen Vorherrschaft" distanziert haben. Ich habe beobachtet, das Sie Gewalt gegen Ihre Gegner mit Freude sehen und denen, die Sie in Ihrem Namen ausüben, den Gerichtsbeistand bezahlen wollen. Ich verfolge, wie Sie die Folter und Mord an Terroristen-Familien gutheißen. Ich nehme zur Kenntnis, wie Sie vergnügt Geschichten erzählen von Muslimen, die mit in Schweineblut getränkten Kugeln exekutiert wurden. Ich bekomme mit, wie Sie Flüchtlinge mit "Schlangen" verlgleichen und wie Sie behaupten, dass "der Islam uns hasst."

Ich bin Journalist, Mr Trump. Und in den letzten zwei Jahren habe ich Interviews mit Hunderten von Moslems, nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, auf den Straßen von Iran, Irak, Pakistan geführt. Ich habe auch hunderte von syrischen und irakischen Flüchtlingen in mehr als sieben verschiedenen Ländern interviewt. Und ich kann bestätigen: Der einzige Hasserfüllte sind Sie.

Diejenigen von uns, die aufgepasst haben, werden es nicht zulassen, dass Sie sich neu inszenieren. Sie sind keiner, der alle Amerikaner vereinigt, Sie sind eines Präsidenten nicht würdig. Sie sind kein "Opfer" der Wut, die Sie selbst monatelang befeuert haben. Sie sind ein Mann, der Vorurteilen Vorschub geleistet hat und Menschen zur Ausübung von Gewalt getrieben hat, um sich persönliche Macht zu sichern. Und auch wenn Sie sich in den kommenden Monaten einer gemäßigteren Rhethorik bedienen werden, bleiben Sie, wer Sie sind.

Mit freundlichen Grüßen, Brandon Stanton"
dpa/ull