Oppositionspolitiker in Bangladesch zum Tode verurteilt
Dhaka (dpa) - In Bangladesch ist ein führender Oppositionspolitiker wegen Verbrechen während des Unabhängigkeitskrieges 1971 zum Tode verurteilt worden.
Ein Sondertribunal zur Aufarbeitung von Kriegsverbrechen habe ATM Azharul Islam des Massenmordes und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen, teilte das Gericht mit.
Der 61-Jährige ist stellvertretender Generalsekretär der größten islamischen Partei, der Jamaat-e-Islami. Konkret ging es unter anderem um den Tod von mindestens 1200 Menschen im Bezirk Rangpur im damaligen Ostpakistan. Die Verteidigung will Revision einlegen.
Das Sondertribunal wurde im Jahr 2010 von Premierministerin Sheikh Hasina ins Leben gerufen. Vor Gericht stehen jene, die in dem Krieg vor mehr als 40 Jahren gegen eine Abspaltung Bangladeschs von Pakistan kämpften. Kritiker der Regierung in Dhaka halten die Prozesse für politisch motiviert. Die meisten Angeklagten erhielten bislang die Todesstrafe, andere wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.