Straffreiheit gefordert Paris-Anschläge: Erster Prozess gegen Terroristen Abdeslam

Brüssel (dpa) - Im ersten Prozess gegen den mutmaßlichen Topterroristen Salah Abdeslam hat dessen Anwalt Straffreiheit für den 28-Jährigen gefordert.

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Die Anklage sei unzulässig, wegen Verfahrensfehlern müsse die Strafverfolgung eingestellt werden, erklärte Verteidiger Sven Mary vor Gericht in Brüssel.

Nach Ansicht von Mary liegt ein Verstoß gegen Bestimmungen zur Verwendung von Sprachen in gerichtlichen Angelegenheiten vor. Gesetzliche Verfügungen seien auf Französisch ausgestellt worden, dies hätte aber auf Niederländisch erfolgen müssen.

Der französische Staatsbürger Abdeslam soll zu einer Terrorzelle der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehören, die die schweren Anschläge in Paris im November 2015 und in Brüssel im März 2016 verübte. Angeklagt ist er jetzt aber zunächst wegen eines Feuergefechts mit der Polizei im Brüsseler Viertel Forest. Er sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft.

Zu Prozessbeginn am Montag hatte Abdeslam die Aussage verweigert. Dem Fortgang des Prozesses blieb er fern. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft wirft Abdeslam und einem mutmaßlichen Komplizen versuchten Polizistenmord vor und fordert 20 Jahre Haft.

Der Prozess soll nach Angaben des Gerichts am 29. März mit der Anhörung von Opfervertretern fortgesetzt werden. Im Anschluss hat das Gericht einen Monat Zeit, um sein Urteil bekannt zu geben.