Parlamentswahl in Ägypten startet in zweite und letzte Phase
Kairo (dpa) - Die Parlamentswahl in Ägypten geht von heute an in die heiße Phase. Die Hälfte der Bürger im bevölkerungsreichsten Land der arabischen Welt war bereits im Oktober zur Stimmabgabe aufgerufen.
Bis Montag wird nun in den restlichen 13 der 27 Kreise gewählt - unter anderem in der Hauptstadt Kairo. Ägypten wird seit der Auflösung des von Islamisten dominierten Parlaments im Jahr 2012 ohne Abgeordnetenhaus regiert.
Im Oktober hatten vor allem Unterstützer von Präsident Abdel Fattah al-Sisi Mandate errungen - es wird nicht erwartet, dass das Parlament die Macht des autoritären Herrschers brechen kann.
Für die 288 von insgesamt 596 zu wählenden neuen Volksvertreter gibt es etwa 3000 Kandidaten. Darunter sind Medienberichten zufolge 169 Frauen. Offizielle Ergebnisse werden erst nach den möglichen Stichwahlen Anfang Dezember erwartet. Das Wählerinteresse war bislang gering: Etwa 25 Prozent der Berechtigten gaben ihre Stimme ab.
Anfang Juli 2013 hatte das Militär nach Massenprotesten den ersten frei und demokratisch gewählten Präsidenten, den Islamisten Mohammed Mursi, gestürzt. Seine islamistische Muslimbruderschaft, Gewinner der letzten Parlamentswahl im Jahr 2011, wurde verboten und darf zu dieser Wahl nicht antreten.