Nach Skandal um Sexverbrecher Parlamentswahl in Island beginnt
Reykjavik (dpa) - In Island haben die Parlamentswahlen begonnen. Die zweite Wahl innerhalb von zwölf Monaten war nötig geworden, nachdem die Regierung in einem Skandal um einen Sexualverbrecher geplatzt war.
Die Mitte-Rechts-Koalition hatte sich keine neun Monate im Amt gehalten.
Die kleine Partei „Bright Future“ ließ sie platzen, nachdem sich der Vater von Regierungschef Bjarni Benediktsson dafür eingesetzt hatte, das Strafregister eines verurteilten Vergewaltigers nach dessen Gefängniszeit zu löschen. „Bright Future“ warf Benediktssons konservativer Unabhängigkeitspartei vor, sie habe das vertuschen wollen.
Die Wahllokale sind bis Mitternacht deutscher Zeit geöffnet. Umfragen zufolge hat Benediktsson wenig Chancen, im Amt zu bleiben. Die besten Aussichten auf eine Regierungsbildung hat demnach die links-grüne Bewegung, gemeinsam mit Sozialdemokraten und Piratenpartei.