Prorussische Separatisten weisen Schuld an MH17-Abschuss zurück

Donezk (dpa) - Die Separatisten in der Ostukraine haben die vom „Spiegel“ genannten Schlussfolgerungen des Bundesnachrichtendienstes (BND) zum Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 über der Ex-Sowjetrepublik zurückgewiesen.

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Das zum angeblichen Abschuss verwendete Luftabwehrsystem „Buk“ sei höchst kompliziert, und die Aufständischen hätten in ihren Reihen nicht die nötigen Militärexperten, sagte Separatistenführer Andrej Purgin der Agentur Interfax zufolge in Donezk. Die Anschuldigungen seien Folgen einer allgemeinen „Hysterie“.

Purgin gab der Führung in Kiew die Schuld an dem Absturz. Es sei unverständlich, dass die Regierung den Luftraum über dem Konfliktgebiet nicht gesperrt habe.

Dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zufolge geht der BND davon aus, dass Flug MH17 mit fast 300 Insassen an Bord am 17. Juli von den prorussischen Separatisten mit einer Rakete abgeschossen wurde. BND-Präsident Gerhard Schindler habe im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags erklärt, die Aufständischen hätten das verwendete „Buk“-System auf einem ukrainischen Stützpunkt erbeutet.

Die Separatisten hatten sich im Juni zwar gebrüstet, ein „Buk“-System erbeutet zu haben. Allerdings erklärten sie nach dem Abschuss der Boeing 777-200, die Anlage sei nicht funktionstüchtig gewesen. Das hatten auch Ermittler in Kiew bestätigt.