Steuer- und Bankbetrug Prozess gegen Trumps Ex-Wahlkampfchef Manafort hat begonnen

Washington/Alexandria (dpa) - Mit der Auswahl von Geschworenen hat der Prozess gegen den ehemaligen Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, begonnen. Die Jury besteht aus sechs Frauen und sechs Männern, wie die „New York Times“ und andere Medien am Dienstag berichteten.

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Manafort muss sich wegen Steuer- und Bankbetrugs vor einem Gericht in Alexandria nahe der Hauptstadt Washington verantworten.

Der 69-Jährige wird beschuldigt, den Behörden Einkünfte in Millionenhöhe verschwiegen zu haben, die er als politischer Berater in der Ukraine machte. Außerdem wird ihm vorgeworfen, Banken belogen zu haben, um Kredite in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (17 Millionen Euro) zu bekommen.

Manafort stand zunächst unter Hausarrest. Seit Juni sitzt er aber im Gefängnis, nachdem die Ermittler ihn beschuldigt hatten, Einfluss auf Zeugen nehmen zu wollen.

Trump hat sich von ihm distanziert. Der Lobbyist und Politikberater leitete von Juni bis August 2016 den Wahlkampf des Republikaners. Er war dabei unter anderem für den wichtigen Parteitag zuständig, bei dem sich Trump die Nominierung seiner Partei sicherte.

Das Verfahren gegen Manafort ist das erste, das sich im Zuge der Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller ergeben hat. Allerdings haben die Vorwürfe nicht direkt mit dem Kern von dessen Ermittlungen zu tun, ob es im Wahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Russland gab. Andere prominente Figuren aus Trumps Umfeld, die im Fokus der Ermittlungen stehen, hatten sich schuldig bekannt und so Prozesse vermieden.

Trump sind Muellers Ermittlungen ein Dorn im Auge. Immer wieder hat er sie als politisch motiviert dargestellt. Zum Auftakt des Prozesses bekräftigte Trump auf Twitter, dass es keine geheimen Absprachen mit Russland gegeben habe. Er betonte zudem, dass dies ohnehin kein Verbrechen sei.

In dem Prozess sollen insgesamt 35 Zeugen gehört werden. Darunter ist auch Manaforts ehemaliger Geschäftspartner Rick Gates. Er war ebenfalls angeklagt worden, handelte aber eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft aus.

In einem weiteren Verfahren in Washington, das im September beginnen soll, werden ihm unter anderem Geldwäsche, Falschaussage und kriminelle Verschwörung vorgeworfen.