Volksabstimmung Puerto Rico will der 51. US-Staat werden

San Juan (dpa) - Die Bürger Puerto Ricos haben sich in einer Volksabstimmung mit einer überwältigenden Mehrheit von 97 Prozent dafür ausgesprochen, dass ihre Karibikinsel der 51. Staat der USA werden soll.

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Allerdings ist das Referendum nicht bindend, denn diese Entscheidung kann nur der Kongress in Washington treffen.

Bislang ist die frühere spanische Kolonie lediglich assoziierter Freistaat der USA. Die Wahlbeteiligung lag auch wegen eines Boykottaufrufs der Opposition bei nur knapp 23 Prozent der 2,3 Millionen Wahlberechtigten.

Puero Rico stand zuletzt mehrfach am Rand der Pleite und war immer wieder auf Hilfe aus Washington angewiesen. Als US-Bundesstaat könnte sich die Insel nach US-Insolvenzrecht für zahlungsunfähig erklären, wie es etwa die Stadt Detroit getan hat.

Nach Auszählung fast aller Stimmen votierten nur 1,5 Prozent für eine volle Unabhängigkeit. Für die Beibehaltung des Status als assoziierter Freistaat stimmten 1,3 Prozent.

„Heute haben wir, die Puertoricaner, eine starke und deutliche Botschaft an den US-Kongress und an die Welt geschickt, und beanspruchen unser gleiches Recht als US-Bürger“, zitierte der Sender CNN aus einer Mitteilung von Gouverneur Ricardo Rosselló.

Es ist schon das fünfte Plebiszit über die Zukunft der östlich der Dominikanischen Republik gelegenen spanischsprachigen Insel mit rund 3,4 Millionen Einwohnern. Bisher hatte der Status quo dreimal gesiegt, beim Plebiszit vor fünf Jahren hatte sich eine knappe Mehrheit für eine Zukunft als US-Staat ausgesprochen. Doch blieb die Entscheidung des US-Kongresses aus.

Die Puertoricaner sind US-Bürger, aber sie dürfen nicht an der Präsidentenwahl teilnehmen, und ihre Delegierten im US-Kongress haben kein Stimmrecht. Kritiker sprechen von einem kolonialen System, das die regierende Neue Progressive Partei (PNP) nun ändern will - nun liegt der Ball in Washington.