Angriffe auf AKW Schäden an Stromleitung führen zu Ausfällen im AKW Saporischschja
Kiew · Die Ukraine hat nächtliche russische Angriffe auf das Atomkraftwerk Saporischschja gemeldet. Der nächtliche Beschuss soll eine Stromleitung beschädigt haben - und das hatte Konsequenzen.
Der ukrainische Betreiber des Atomkraftwerks Saporischschja hat Russland erneute Angriffe auf die Anlage vorgeworfen. Der nächtliche Beschuss habe eine Stromleitung beschädigt, mehrere Transformatoren im Reaktor 6 seien daraufhin ausgefallen und Notstromaggregate „kurzzeitig“ angesprungen, teilte Energoatom am Mittwoch im Messengerdienst Telegram mit. Die Strahlenbelastung in der Anlage sei jedoch auf normalem Niveau, und auch die radioaktiven Emissionen in die Umwelt seien unterhalb der Grenzwerte.
Das größte Atomkraftwerk Europas ist seit März von russischen Truppen besetzt. Die Anlage geriet in den vergangenen Wochen immer wieder unter Beschuss, für den sich Moskau und Kiew gegenseitig verantwortlich machten. Der Beschuss sowie Kämpfe in der Nähe der Atomkraftwerks schüren die Angst vor einer Atomkatastrophe.
Anfang September hatte ein Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) unter Leitung von IAEA-Chef Rafael Grossi die Lage in dem Akw inspiziert. Mitglieder des Teams blieben seitdem dauerhaft auf dem Kraftwerksgelände, um die Situation zu überwachen. Energoatom forderte die IAEA am Mittwoch zu „entschlosseneren Maßnahmen“ gegen Moskau auf, da selbst die Anwesenheit der Inspektoren Russland „nicht aufhält“.