Kommentar Manchmal ist es hilfreich, einen Kriegsverbrecher nicht Kriegsverbrecher zu nennen

Meinung | Wuppertal · Die Unaufgeregtheit von Bundeskanzler Olaf Scholz mag manchem angesichts erschreckender und deprimierender Bilder aus dem Osten der Ukraine den letzten Nerv rauben. Aber Scholz handelt richtig, wenn er seine Worte sorgfältig wählt. Ein Kommentar.

Irgendwann ist dieser Krieg mitten in Europa vorbei. Dann gilt es ein neues Bild vom alten Kontinent zu erzeugen.

Foto: dpa/Felipe Dana

Die Rollen sind klar verteilt. Dort der Aggressor, der Kriegsverbrecher, der wahnsinnige Diktator Putin. Hier der Westen, die Nato und Wolodymyr Selenskyj, die Europa diesen Teufel austreiben wollen. Das Drama ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass immer mehr Politiker jede diplomatische Kinderstube vermissen lassen.