Schotten sollen 2014 über Unabhängigkeit abstimmen
London/Edinburgh (dpa) - Die Schotten sollen nach den Willen ihrer Regionalregierung im Herbst 2014 über die Unabhängigkeit von Großbritannien abstimmen. Den Zeitpunkt gab die stellvertretende Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon in Edinburgh nach einer Sitzung des regionalen Kabinetts bekannt.
Zuvor hatte der britische Schottland-Minister Michael Moore erklärt, die schottische Regionalregierung könne aus rechtlichen Gründen nicht im Alleingang zu einem Volksentscheid über die Unabhängigkeit aufrufen.
Westminister biete den Schotten aber an, innerhalb eines Zeitfensters von etwa 12 bis 18 Monaten ein Referendum unter bestimmten Voraussetzungen abzuhalten.
Der schottische Ministerpräsident Alex Salmond wies dies in der BBC zurück. Schottland werde sich nicht von London aus die Bedingungen diktieren lassen. „Diese Zeiten sind vorbei“, sagte Salmond dem Sender. Die Frage der Unabhängigkeiten sei „für Schottland als Nation“ eine der wichtigsten Fragen der zurückliegenden Jahrhunderte.
Die Schottische Nationalpartei SNP, die die Regionalwahlen im Mai klar für sich entschied und mit absoluter Mehrheit die Regionalregierung in Edinburgh stellt, steht für die Unabhängigkeit Schottlands.
Vor allem über die Wirtschafts-, Europa und Verteidigungspolitik gibt es Streit mit London. Der britische Premierminister David Cameron möchte nicht, dass Großbritannien auseinanderdriftet. Die britische Union aus England, Nordirland, Wales und Schottland sei „eine der erfolgreichsten Partnerschaften der Weltgeschichte“, sagte er am vergangenen Wochenende.