Schottland: Konzept für die Unabhängigkeit

Schotten stimmen im September 2014 über eigene Nation ab.

Glasgow. Rund ein Jahr vor der Abstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien hat der schottische Regierungschef Alex Salmond detaillierte Pläne für eine eigenständige Nation vorgelegt. Das rund 670 Seiten starke Papier unter dem Titel „Scotlands Future“ („Schottlands Zukunft“) listet auf, welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Schwerpunkte in einem unabhängigen Staat gesetzt werden sollen. Die rund fünf Millionen Schotten werden am 18. September 2014 darüber abstimmen, ob sie künftig eine eigene Nation bilden wollen.

Ein unabhängiges Schottland könnte demokratischer werden, es könnte eine gerechtere Nation aufbauen und erfolgreicher sein, hieß es in den einleitenden Erklärungen von Salmond. So weit, so gut. Nur das Konkrete blieb er schuldig. Themen wurden gestreift und oberflächlich präsentiert.

Geht es nach dem Entwurf, dann soll Schottland beispielsweise das britische Pfund und die Königin als Staatsoberhaupt behalten. Auch in der EU und in der Nato will das Land bleiben. Die englischen Atom-U-Boote sollen Schottland aber verlassen. 20 000 Soldaten stark könnte eine schottische Armee sein.

Zehn Monate Zeit haben die Schotten nun, um die 670 Seiten zu lesen. Hat das Referendum Erfolg, soll Schottland im März 2016 unabhängig werden. Die letzte Umfrage im Auftrag der Tageszeitung „The Sunday Times“ und von „Real Radio Scotland“ sah die Gegner einer Unabhängigkeit vorne mit 47 Prozent. 38 Prozent waren für eine Loslösung von Großbritannien, unentschlossen waren 15 Prozent.