Schwellen- und Entwicklungsländer rüsten auf

Stockholm (dpa) - Während die USA weniger Geld für militärische Zwecke ausgeben, sind diese Aufwendungen im vergangenen Jahr in vielen Ländern der Welt laut Friedensforschern gestiegen.

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Das Ende des Irak-Einsatzes, der beginnende Afghanistan-Rückzug und ein enges Sparkorsett hätten sich in den USA deutlich bemerkbar gemacht, berichtete das Stockholmer Sipri-Institut. In den Vereinigten Staaten sanken die Ausgaben 2013 demnach um 7,8 Prozent, weltweit gingen sie um 1,9 Prozent zurück. Nimmt man die USA aber aus der Statistik heraus, kletterten die weltweiten Rüstungsausgaben um 1,8 Prozent. Wesentlich mehr Geld investierten demnach China, Russland und Saudi Arabien. Rund um den Globus waren es umgerechnet rund 1,26 Billionen Euro. Deutschland steigerte die Ausgaben demnach leicht.

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„Der Anstieg der Militärausgaben in Schwellen- und Entwicklungsländern setzt sich unvermindert fort“, sagte der zuständige Sipri-Experte Sam Perlo-Freeman. „Während das in manchen Fällen eine natürliche Folge des Wirtschaftswachstums oder die Antwort auf Sicherheitsbedürfnisse ist, steht es in anderen Fällen für eine Verschwendung von Ressourcen, die Dominanz autokratischer Regimes oder einen beginnenden regionalen Rüstungswettlauf.“

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Wesentlich mehr Geld nahmen nach Sipri-Schätzung China (188 Mrd. Dollar), Russland (87,8 Mrd. Dollar) und Saudi Arabien (67 Mrd. Dollar) für militärische Zwecke in die Hand. Hinter den USA (640 Mrd. Dollar) landeten die Länder damit auf den Plätzen zwei, drei und vier. Sie gehören demnach zudem zu den 23 Ländern auf der Welt, die ihre Militärausgaben seit 2004 mehr als verdoppelt haben. Deutschland belegt mit leicht gestiegenen Ausgaben von 48,8 Milliarden Dollar (rund 35,1 Mrd. Euro) in der Statistik den siebten Platz - ein Sprung von Platz neun im Jahr davor.

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Saudi Arabien steigerte seine Ausgaben um 14 Prozent und überholte so Großbritannien, Frankreich und Japan. Im Nahen Osten wuchsen die Militärausgaben 2013 insgesamt um vier Prozent. Den größten Sprung machte der Irak, der 27 Prozent mehr für militärische Zwecke ausgab. In Afrika stiegen die Ausgaben um 8,3 Prozent, in Asien zusammengenommen um 3,6 Prozent.

Das schwedische Parlament hatte Sipri (Stockholm International Peace Research Institute) 1966 ins Leben gerufen. Es versorgt Wissenschaftler, Politiker und Medien mit Daten, Analysen und Empfehlungen zu internationalen militärischen Fragen.