Sieben Demonstranten in Syrien getötet

Damaskus/Kairo (dpa) - Während die arabische Welt den Abschluss des Fastenmonats Ramadan feiert, geht das Regime in Syrien weiter mit aller Härte gegen Demonstranten vor.

Bei neuen Protesten von Regimegegnern wurden nach Angaben der Opposition vom Dienstag mindestens sieben Zivilisten getötet.

Regierungskräfte hätten in den Städten Daara und Homs das Feuer eröffnet, nachdem Gebete der Gläubigen zum Abschluss des Fastenmonats in Proteste und Demonstrationen gegen die Regierung von Staatschef Baschar al-Assad umgeschlagen waren, hieß es weiter. Eine unabhängige Bestätigung dieser Angaben gab es weiterhin nicht.

Daraa liegt im Süden Syriens und gilt als eine Hochburg der Proteste. Auch Homs, eine der größten Städte Syriens, ist ein Zentrum der seit März andauernden Proteste gegen das Regime von Assad.

Unterdessen kam es nach Angaben der Oppositionellen auch in der Hauptstadt Damaskus wieder zu Kämpfen zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Verletzt wurde dabei niemand. In der Hafenstadt Latakia skandierten nach Angaben von Regimegegnern tausende Menschen: „Freiheit“. Ein syrischer Demonstrant sagte dem arabischen Nachrichtensender Al-Arabija, dass die Proteste trotz der Schüsse und Massenverhaftungen von Sicherheitskräften fortgesetzt würden.

Während tausende Menschen Assad zum Gehen aufforderten, zeigte das syrische Fernsehen nach arabischen Medienberichten Aufnahmen, wie der Staatschef in einer Moschee in Damaskus betete und danach mit anderen Gläubigen Süßigkeiten aß.

Nach dem Vorbild Libyens hat jetzt auch die syrische Opposition einen Übergangsrat gebildet. Dessen Ziel ist der Sturz des Regimes von Präsident Assad. Nach Angaben des Nachrichtensenders Al-Dschasira wurde der Sorbonne-Professor Burhan Ghaliun zum Vorsitzenden gewählt. Die Wahl des Gremiums fand am Montag in der türkischen Hauptstadt Ankara statt. Nicht alle Oppositionsgruppen sind mit der Bildung des Rates einverstanden. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind seit März etwa 2200 Menschen bei den Protesten gegen die Regierung im Land ums Leben gekommen, davon allein mehr als 350 seit Anfang August.