„Farce“ So reagiert Dänemark auf Trumps Absage von Staatsbesuch

Washington · Eigentlich wollte Dänemark den roten Teppich für Donald Trump ausrollen. Sogar ein Treffen mit der Königin war geplant. Aber der mächtigste Mann der Welt schmeißt die Pläne über den Haufen - nachdem er erfahren hat, dass Grönland nicht zum Verkauf steht.

US-Präsident Trump hat sein Treffen mit der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen abgesagt und dies damit begründet, dass sie nicht über einen Verkauf Grönlands reden wolle.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

„Überraschung“, „Farce“, „Witz“ - Donald Trumps Absage seines geplanten Staatsbesuchs in Dänemark hat in dem Land teils ungläubige Reaktionen hervorgerufen. „Es war eine Überraschung, aber wir haben nichts Weiteres dazu zu sagen“, erklärte Lene Balleby, die Sprecherin des dänischen Königshauses, dem dänischen Rundfunk DR am Mittwochmorgen. Der US-Präsident hatte die Absage am Dienstagabend auf Twitter damit begründet, dass die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen nicht über einen Verkauf Grönlands reden wolle.

Die ehemalige Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt fand in dem Kurznachrichtendienst deutlichere Worte als das Königshaus. „Soll das ein Witz sein? Zutiefst beleidigend für die Menschen in Grönland und Dänemark“, schrieb die Sozialdemokratin zu Trumps Absage. Der Chef der rechtspopulistischen Volkspartei, Kristian Thulesen Dahl, sprach von einer „Farce“. Die Regierung kündigte eine Stellungnahme Frederiksens für den Nachmittag an.

Trump hatte geschrieben, die Ministerpräsidentin habe den USA und Dänemark „einen sehr großen Aufwand“ erspart, indem sie so direkt gewesen sei, dass sie Grönlands Verkauf nicht beim Treffen diskutieren wolle. Dafür danke er ihr, fügte er hinzu.

Ein Sprecher des Weißen Hauses stellte später klar, dass der gesamte Besuch am 2. und 3. September abgesagt sei. Der Präsident und First Lady Melania hatten mit der Reise in das skandinavische Land eigentlich einer Einladung der dänischen Königin Margrethe II. Folge leisten wollen.

(dpa)