Syrer beklagen Abschiebung von Flüchtlingen aus der Türkei
Sanliurfa (dpa) - In der Türkei wachsen Spannungen zwischen den lokalen Behörden und syrischen Flüchtlingen. Ein Sprecher des oppositionellen Syrischen Nationalrates (SNC) im Grenzgebiet der Provinz Sanliurfa bestätigte die Abschiebung von 130 Flüchtlingen aus dem Lager Suleiman Shah in der vergangenen Woche.
Nach einer Intervention des SNC sollen die lokalen Behörden der Provinz zugesagt haben, einige Flüchtlinge, „die in dem Lager Probleme gemacht hatten und anschließend freiwillig das Land verlassen hatten“, wieder aufzunehmen. Die türkische Regierung hatte bestritten, dass die Syrer abgeschoben worden waren. Die Vereinten Nationen wollen den Vorfall untersuchen.
Die Türkei hat rund 200 000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. In den Lagern gab es schon mehrfach Ausschreitungen.
Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters, forderte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) mehr internationale Hilfen. „Die Lage ist wirklich dramatisch“, sagte Seiters. Das DRK werde in den kommenden Wochen 30 000 Menschen mit Lebensmittelrationen für etwa fünf Monate versorgen.
Türkische Medien berichteten über einen Waffenfund in einem Dorf in der Nähe der Grenze zu Syrien. Die mehr als 5000 Schusswaffen, die im Bezirk Akcakale entdeckt wurden, sollen für die Rebellen in Syrien bestimmt gewesen sein.