Syrien und Iran warnen Nachbarländer vor IS-Gefahr

Teheran (dpa) - Die Außenminister Iraks und Syriens haben mit der iranischen Regierung in Teheran über eine effektivere Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beraten.

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„IS ist nicht nur eine Gefahr für diese beiden Länder, sondern auch für die Region und gar die ganze Welt“, sagte Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Er kritisierte die Syrien-Politik des Westens und einiger Nachbarländer, die sich hauptsächlich auf den Sturz von Präsident Baschar al-Assad fokussiere.

Sarif sagte, die Extremisten könnten nicht allein mit militärischen Mitteln bekämpft werden, sondern der Westen brauche auch „politischen Pragmatismus“ in Bezug auf seine distanzierte Haltung gegenüber Syrien und auch dem Iran. Zugleich versicherte er, Teheran sei stets auf der Seite der syrischen Regierung gewesen und das werde auch so bleiben.

Sein syrischer Kollege bezeichnete besonders die Politik Katars, Saudi Arabiens und der Türkei gegen Syrien als kontraproduktiv. „Diese drei Länder sollten wissen, dass diese Terrorwelle eines Tages auch ihre Grenzen erreichen könnte“, warnte Walid al Muallem.

Al Muallem und der irakische Außenminister Ibrahim Al-Dschafari nehmen am Dienstag in Teheran an einer Anti-IS-Konferenz teil. Dazu werden Vertreter aus über 40 Ländern erwartet, darunter auch ehemalige Ministerpräsidenten und Außenminister aus Europa und dem arabischen Raum.

Syrien und Iran verurteilten auch die angeblichen israelischen Luftangriffe auf mehrere Ziele in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Dies stärke nur die Kampfmoral islamistischer Terroristen, sagte al Muallem am Montag in Teheran. Auch sein iranischer Kollege Sarif äußerte sich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz kritisch. „Mit solchen Aktionen stärken die Zionisten (Israel) nur die Terroristen (der Terrormiliz Islamischer Staat).“

Das israelische Militär bestätigte die Angriffe zunächst nicht. Israelische Medien hatten berichtet, Ziel könne ein Lager mit Raketenabwehrsystemen gewesen sein, um eine mögliche Lieferung der Waffen an die Hisbollah-Miliz im Libanon zu verhindern.