Provinz Daraa Tausende geflüchtete Syrer kehren in ihre Häuser zurück

Damaskus (dpa) - Mindestens 20.000 geflüchtete Syrer sind nach den heftigen Bombardierungen der vergangenen Tage in ihre Häuser im Süden des Landes zurückgekehrt.

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Die Kämpfe seien seit Freitagmittag größtenteils eingestellt worden, nachdem sich die Rebellen in der Provinz Daraa und Syriens Verbündeter Russland auf ein entsprechendes Abkommen geeinigt hatten, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Mehr als 320.000 Menschen waren wegen der Bombardierungen und Luftangriffe in den vergangenen Tagen nach UN-Angaben geflohen. Zehntausende waren schutzlos an der nahen jordanischen Grenze gestrandet.

Unter den Rebellen in Daraa gibt es zahlreiche verschiedene Gruppen und Organisationen, darunter syrische Nationalisten, Anti-Assad-Truppen und Islamisten. Die syrische Armee gibt an, sie gehe gegen „Terroristen“ vor.

Die syrische Armee hatte am späten Freitagnachmittag wieder die Kontrolle über den Grenzübergang Nassib zu Jordanien übernommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete. Der Übergang stand mehr als drei Jahre unter der Kontrolle von Rebellen. Die syrische Wirtschaft hatte durch den Verlust des Grenzübergangs einen Rückschlag erhalten, weil viele Exportgüter dort nach Jordanien gingen.

Trotz des verhandelten Abkommens fürchten aber tausende Flüchtlinge die Rückkehr in ihre Häuser in Daraa. „Die syrische Armee sucht nach mir“, sagte der 45-jährige Abu Mohammed aus Daraa der Deutschen Presse-Agentur. „Meine Familie ist seit vier Jahren in Jordanien, ich selbst darf nicht ausreisen.“

Daraa gilt als Ausgangspunkt der Proteste gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und ist eine der letzten Regionen in Syrien, die noch von Rebellen kontrolliert wird. Teil der Abmachung ist auch die Übergabe schwerer Waffen durch die Rebellen und der sichere Abzug von Kämpfern in Gebiete im Norden Syriens.