Tropensturm stoppt Papst: Besuch bei Taifun-Opfern abgebrochen
Tacloban (dpa) — Papst Franziskus hat seinen Besuch bei Taifun-Überlebenden in den Zentralphilippinen wegen eines nahenden Tropensturms abbrechen müssen.
Er zelebrierte am Flughafen von Tacloban bei Regen und heftigem Wind zwar eine Messe für Hunderttausende. Er flog aber vier Stunden früher als geplant nach Manila zurück, weil der Tropensturm „Mekkhala“ einen späteren Start zu gefährlich gemacht hätte.
Wie prekär die Lage war, zeigte ein Zwischenfall kurze Zeit nach seinem Abflug: Eine kleinere Chartermaschine mit 16 Regierungsbeamten an Bord wurde auf dem Weg zur Startbahn von einer Windböe gepackt und in die sumpfige Wiese gedrückt, wie der Chef der Zivilluftfahrt berichtete. Niemand wurde verletzt. Das Flugzeug blieb aber beschädigt liegen. Ein anderer Zwischenfall überschattete den Papstbesuch in Tacloban: Eine 27-Jährige wurde nach dem Ende der Messe von einem herabstürzenden Lautsprecher erschlagen.
Papst Franziskus hatte Wind und Regen am Morgen noch getrotzt. Er feierte die Messe im gelben Regenmantel. Zuvor schlug er dem Wind ein Schnippchen: Er stieg ohne sein Scheitelkäppchen die Flugzeugtreppe hinunter. Es war ihm in den vergangenen Tagen mehrfach fortgeflogen. Beim Abflug war er weniger vorsichtig: Prompt landete die Kopfbedeckung wieder im Regen auf dem Rollfeld.
Der Bürgermeister von Tacloban schätzte die Zahl der Menschen, die teils seit dem Vorabend ausgeharrt hatten, auf eine Million. Auch an den Straßen entlang der geplanten Papstroute standen Zehntausende trotz Regens. Franziskus fuhr im offenen Papamobil an ihnen vorbei, doch musste er das Mittagessen mit einer kleinen Gruppe Überlebender und ein Treffen mit Ordensleuten absagen. Er kehrte sicher nach Manila zurück.
Taifun „Haiyan“ war im November 2013 mit sechs Meter hohen Flutwellen über die Zentralphilippinen hereingebrochen. Mehr als 7000 Menschen kamen ums Leben. Die Stadt Tacloban wurde schwer verwüstet.