Umerziehungslager in China US-Außenminister fordert Freilassung internierter Uiguren

Washington · US-Außenminister Mike Pompeo hat China zur sofortigen Freilassung der „willkürlich festgenommenen“ Uiguren aufgefordert.

Foto: dpa/Francisco Seco

Peking müsse seine „drakonische Politik“ der Unterdrückung der muslimischen Volksgruppe im Nordwesten Chinas beenden, forderte Pompeo am Dienstag. Die jüngsten Enthüllungen zu dem Thema entsprächen den zunehmenden Beweisen, dass sich die chinesische Regierung mit Masseninternierungen der Uiguren Menschenrechtsverletzungen begehe. Die USA schätzen demnach, dass rund eine Million Uiguren gegen ihren Willen festgehalten werden.

Am Sonntag hatte das Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) Dokumente veröffentlicht, die von der Kommunistischen Partei Chinas stammen sollen und Anleitungen zur massenhaften Internierung der Uiguren in der Provinz Xinjiang enthalten. Menschenrechtler sprechen von Umerziehungslagern, in denen Uiguren mit teils brutalen Mitteln auf die Linie der kommunistischen Partei eingeschworen werden sollen.

„Wir rufen die chinesische Regierung auf, sofort alle freizulassen, die willkürlich festgenommen worden sind, und ihre drakonische Politik zu beenden, die ihre eigenen Bürger in Xinjiang terrorisiert haben“, sagte Pompeo im Außenministerium vor Journalisten. Auch andere Minderheiten wie Christen und Tibeter litten weiter unter der Verfolgung durch die kommunistische Partei Chinas, fügte er hinzu.

Uiguren sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan China einverleibt. Peking wirft uigurischen Gruppen Terrorismus vor.

(dpa)