Taliban-Anführer Fazlullah US-Drohne soll pakistanischen Top-Terroristen getötet haben

Kabul (dpa) - Bei einem US-Drohnenangriff soll im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet einer der meistgesuchten pakistanischen Terroristen getötet worden sein.

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Die USA hatten auf den Anführer der radikalislamischen Taliban, Mullah Fazlullah, erst im März ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar (4,3 Millionen Euro) ausgesetzt. Der Gesuchte sei im Marawara-Bezirk der ostafghanischen Provinz Kunar ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kabul am Freitag. Die Information stamme von den US-Streitkräften.

Ein Stammesältester aus der Gegend, Dschahan Sardar, sagte der Deutschen Presse-Agentur, „Mullah Fazlullah ist am Mittwoch gegen 10.00 Uhr abends bei einem Drohnenangriff gestorben.“ Außerdem seien vier weitere pakistanische Kämpfer getötet worden.

Auch aus pakistanischen Sicherheitskreisen kam am Nachmittag eine Bestätigung. Der Quelle zufolge, die namentlich nicht genannt werden wollte, hätten „zahlreiche Aussagen“ bestätigt, dass Mullah Fazlullah am Mittwoch zu einem Abendessen in der Gegend von Bachai in Kunar gekommen sei. Gegen 22.45 Uhr (Ortszeit) sei er wieder abgefahren, kurz darauf habe ein Drohnenangriff seinen Wagen getroffen. Mullah Fazlullah und vier Begleiter seien getötet und ihre verbrannten Leichen bereits um 2.00 Uhr morgens begraben worden.

Eine Taliban-nahe Quelle sagte der Deutschen Presse-Agentur, auch Mitglieder der Extremistengruppe sprächen nun von Fazlullahs Tod. Ein Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan bestätigte am Freitag aber nur den Luftschlag und wollte das Ergebnis nicht kommentieren.

Mullah Fazlullah war unter anderem verantwortlich für das Attentat auf die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai im Jahr 2012. Er wurde schon mehrfach totgesagt. Angesichts des Erstarkens der afghanischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weiten die USA seit Monaten ihre Luftangriffe vor allem in Ostafghanistan an der Grenze zu Pakistan stark aus. Dort verstecken sich sowohl afghanische als auch pakistanische Extremisten.