US-Wahlkampf: Das Aussieben geht weiter

Washington (dpa) - Mit Abstimmungen in fünf US-Bundesstaaten steht heute die nächste Bewährungsprobe für die Präsidentschaftsbewerber der Republikaner und Demokraten an. Beide Parteien wählen in Connecticut, Delaware, Maryland, Pennsylvania und Rhode Island.

Foto: dpa

Die Spitzenreiter Donald Trump und Hillary Clinton rechnen sich in den Bundesstaaten im Nordosten gute Chancen auf weitere Siege aus. Eine Entscheidung über die jeweiligen Kandidaten für das Rennen ums Weiße Haus kann aber noch nicht fallen.

In Teilen der republikanischen Partei wächst dennoch die Nervosität. Gemäßigte Spitzenvertreter wollen Trump unbedingt als Kandidaten verhindern. Um ihm Stimmen zu entreißen, schlossen sich seine beiden Konkurrenten, Ted Cruz und John Kasich, am Sonntag zusammen. Die Vereinbarung gilt allerdings nur für einige der verbliebenen Abstimmungen in den kommenden Wochen. Kasich will sich in Indiana mit dem Wahlkampf zurückhalten, damit Cruz dort bessere Chancen hat. Im Gegenzug macht dieser ihm den Weg in Oregon und New Mexico frei. Auf den Stimmzetteln erscheinen beide aber in allen drei Staaten. Und in anderen Vorwahlen wollen sie weiter gegeneinander konkurrieren.

„Es ist eine Entscheidung und Bündelung von Ressourcen, die sehr viel Sinn ergibt und darauf beruht, Hillary Clinton im November zu schlagen“, sagte Cruz. Kasich bezeichnete die Entscheidung als fair. Trump hingegen verspottete seine beiden Konkurrenten und bezeichnete ihre Abmachung als Zeichen der Schwäche.

Bei den Vorwahlen sieben die beiden großen Parteien ihre Bewerber aus. Die beiden Spitzenkandidaten werden dann auf Parteitagen im Sommer gekürt. Die Präsidentschaftswahl folgt am 8. November.

Für die Nominierung der Republikaner braucht ein Kandidat beim Parteikonvent im Juli insgesamt 1237 Delegiertenstimmen. Trump ist der einzige Bewerber bei den Republikanern, der noch vor dem Parteitag die absolute Mehrheit der Delegierten hinter sich bringen könnte. Allerdings ist das auch bei dem Immobilien-Milliardär fraglich. Die restlichen Vorwahlen müssten für ihn sehr gut laufen.

Wenn keiner der drei verbliebenen Bewerber auf eine Mehrheit kommt, könnte es auf dem Parteitag mehrere Wahlgänge geben. Das Ergebnis der Vorwahlen wäre für einen großen Teil der Delegierten dann nicht mehr bindend. Das könnte den Weg für einen anderen Kandidaten ebnen.

In früheren Wahlkämpfen hatten sich zu diesem Zeitpunkt meist schon Kandidaten herauskristallisiert, die genügend Stimmen für die Nominierung zusammenhatten. Auch bei den Demokraten ist das noch nicht der Fall: Zwar führt Clinton nach Delegierten - die notwendige Zahl von 2383 hat sie aber auch noch nicht zusammen. Für ihren Konkurrenten Bernie Sanders ist es dennoch faktisch unmöglich, in den noch ausstehenden Vorwahlen genügend Stimmen zusammenzubekommen, um die Ex-Außenministerin zu schlagen. Zudem hat Clinton die sogenannten Super-Delegierten auf ihrer Seite. Das sind stimmberechtigte Parteigrößen, die von keinem Vorwahlergebnis abhängig sind - allerdings können diese ihre Meinung jederzeit ändern.

Die Wahllokale schließen am Dienstag um 20.00 Uhr (Ortszeit/2.00 Uhr MESZ). Mit ersten Ergebnissen wird wenig später gerechnet.